26.10.2015 15:45 Uhr

U17-WM: Vorrundenbilanz

Das deutsche Team belegte den zweiten Gruppenplatz
Das deutsche Team belegte den zweiten Gruppenplatz

Die Gruppenspiele der U17-Weltmeisterschaft in Chile sind absolviert. weltfussball nutzt die Pause vor dem Achtelfinale für eine Zwischenbilanz.

Die deutsche Mannschaft

Der 1998er-Jahrgang des DFB reiste mit jeder Menge Fragezeichen bezüglich der eigenen Leistungsfähigkeit nach Chile. Seit der 1:4-EM-Finalniederlage im Mai gegen die bärenstarken Franzosen hatte Bundestrainer Christian Wück seine Schützlinge nicht mehr zusammen gehabt. Umso erstaunlicher verlief der Start in das Turnier in der vermeintlichen „Todesgruppe“ mit den traditionell starken Argentiniern und Mexiko, die zuletzt zweimal im Finale der U17-WM standen. Australien wurde souverän mit 4:1 geschlagen, ebenso chancenlos waren die Gauchos gegen die DFB-Junioren. Erst im abschließenden Spiel gegen Mexiko ließ es die schon für das Achtelfinale qualifizierte Wück-Team ein wenig ruhiger angehen und verlor nicht nur die Partie gegen die Nordamerikaner mit 1:2, sondern verspielte damit auch den Gruppensieg.

Trotz der jüngsten Niederlage kann die deutsche Mannschaft zu den Turnierfavoriten gezählt werden. Die Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf Kapitän Felix Passlack von Borussia Dortmund und Torjäger Johannes Eggestein von Werder Bremen. Der Stürmer traf gegen Mexiko bereits zum vierten Mal und führt gemeinsam mit dem Nigerianer Victor Osimhen die Torjägerliste an. Im Achtelfinale wartet mit Kroatien am Donnerstag-Abend ein unangenehmer Gegner.

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Favoriten

Der Weg zum U17-Titel führt über den amtierenden Europameister Frankreich. Die Franzosen gewannen alle ihre Gruppenspiele und erzielten gegen allerdings machbare Gegner stolze 14 Tore. Im Halbfinale könnte es zu einer Neuauflage des letzten EM-Finales zwischen Frankreich und Deutschland kommen. Neben den Franzosen, den Mexikanern und dem deutschen Team gelten die Titelverteidiger aus Nigeria als heiße Aspiranten auf den Juniorenthron. Allerdings gab es für die Afrikaner nach zwei souveränen Auftaktsiegen im abschließenden Gruppenspiel gegen Deutschland-Gegner Kroatien durch eine hochverdiente 1:2-Niederlage einen ersten Dämpfer.

Überraschungen

Die Überraschung des bisherigen Turniers ist die Mannschaft aus Südkorea. Mit zwei Siegen und einem Unentschieden setzten sie sich in ihrer Gruppe gegen starke Konkurrenz aus Brasilien, England und Guinea durch. Den asiatischen Defensivkünstlern reichten dabei zwei eigene Tore für sieben Punkte. Negativ stach Argentinien heraus. Ohne Punkt ging es für den Nachwuchs des Vizeweltmeisters wieder nach Hause. Auch für die englische Mannschaft ist die Weltmeisterschaft bereits beendet. Nach nur zwei Unentschieden und einer Niederlage schieden die „Three Lions“ als einer der beiden schlechtesten Gruppendritten aus.

Trends

Die technische und taktische Qualität der qualifizierten Teams ist auffällig gestiegen. Selbst schwächere Teams machen den Favoriten das Leben schwer. In der Folge fallen deutlich weniger Tore als noch bei der WM 2013 in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Fielen auf der arabischen Halbinsel noch 3,31 Treffer pro Spiel, sind es in Chile bislang nur noch 2,86.

Wie in den vergangenen Turnieren überzeugen die Teams aus Afrika. Mit Rekordweltmeister Nigeria und Afrikameister Mali gewannen zwei der vier Teilnehmer des Kontinents ihre Gruppen, wobei Guinea und Südafrika als Gruppenletzte jeweils bereits ausgeschieden sind.

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Ralf Amshove