19.11.2015 11:53 Uhr

Vor Kellerduell: Fortunas Kramer unter Druck

Frank Kramer steht bei Fortuna Düsseldorf unter Druck
Frank Kramer steht bei Fortuna Düsseldorf unter Druck

Tabellen-16. gegen Liga-Schlusslicht: Das traditionsreiche West-Derby Fortuna Düsseldorf gegen den MSV Duisburg steht im Zeichen des Abstiegskampfes.

Frank Kramer weiß genau, was seine Mannschaft erwartet. "Entscheidend ist nicht die Aufstellung, sondern die Einstellung derjenigen, die auf dem Platz stehen. Natürlich wird das ein Fight", prognostizierte der Trainer von Fortuna Düsseldorf vor dem Derby am Freitag gegen den MSV.

Beide Traditionsklubs eint die Erinnerungen an gemeinsame, teils glorreiche Bundesliga-Zeiten ebenso wie die von Sorgen geplagte Gegenwart. Neben dem sportlichen Aspekt liegt nach dem Terrorakt in Paris und der Absage des Länderspiels Deutschland gegen die Niederlande ein Hauptaugenmerk auf der Sicherheit.

"Kämpft oder geht"

Da das Derby von der Polizei allerdings ohnehin als "Risikospiel" eingestuft worden war, sind keine weiteren Maßnahmen geplant, sagte ein Vereinssprecher am Donnerstag. 32.000 Zuschauer werden erwartet.

Als Tabellen-16. hat die Fortuna vor dem 15. Spieltag fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten aus Duisburg. In Düsseldorf wird das als besonders miserabel wahrgenommen. Deftige Pleiten und desolate Leistungen wie beim jüngsten 0:4 beim FC St. Pauli schlagen im Umfeld der Fortuna auf das Gemüt. Zu Wochenbeginn hatten die Profis beim Training wieder mal Besuch von einer Fangruppe. "Kämpft oder geht", lautete die Botschaft auf einem Transparent der Fans.

Kramers Fachwissen geschätzt - dennoch Kritik

Die Negativbilanz mit erst drei Saisonsiegen und zwölf Punkten, dazu die 1:5-Pleite im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg bringt auch den Job von Kramer in Gefahr. Das Fachwissen des Trainers wird zwar allgemein geschätzt, doch in der Zwischenbilanz trägt die Arbeit wenige Früchte. "Ich kümmere mich nur um die Sachen, die ich beeinflussen kann und arbeite hart mit der Mannschaft", meinte Kramer.

Der Coach will derlei Gedankengänge nicht an sich heran kommen lassen. Fortuna-Manager Rachid Azzouzi stellt sich öffentlich hinter Kramer und appelliert an den Zusammenhalt: "Wenn wir als Einheit auftreten, wird es für Duisburg brutal schwierig." Doch als Einheit präsentierte sich die Fortuna in dieser Saison bislang nur selten.

Der MSV rangiert vor dem Kellerduell faktisch viel tiefer in der Abstiegszone, kann sich mental aber im Vorteil sehen. Nach vollzogenem Trainerwechsel Anfang November von Gino Lettieri zu Ilja Gruev zeigten die zuvor betont verhalten agierenden Zebras eine Leistungssteigerung. "Die Saison ist noch lang, es ist nichts verloren. Oft sind es Kleinigkeiten, die am Ende über Erfolg oder Misserfolg entscheiden", erklärte Gruev. Beim 1:1 gegen Tabellenführer SC Freiburg tankten seine Spieler zuletzt viel Selbstvertrauen.

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dpa