22.05.2016 13:35 Uhr

FCN: Weiler spricht von Rufschädigung

René Weiler ärgert sich mächtig über den Umgang mit seinen Aussagen
René Weiler ärgert sich mächtig über den Umgang mit seinen Aussagen

FCN-Coach René Weiler hat vor dem Alles-oder-nichts-Duell gegen Eintracht Frankfurt scharfe Medienkritik geübt. "Ich bin frustriert, ich bin schockiert", schimpfte der Schweizer und verschaffte sich mit Blick auf einige Berichte rund um den Fall Marco Russ Luft.

"Meine Aussage war: Der Zeitpunkt der Kommunikation kommt einer Inszenierung gleich und man sollte nicht die Bühne Fußball dafür nutzen. Ich wünsche dem Spieler nur das Beste. Das war die Aussage."

Seine Statements seien anfänglich noch seriös behandelt worden, später seien sie von Teilen der Medien skandalisiert worden. "Ich bin ehrlich gesagt schockiert, wie man mit Aussagen umgeht", sagte Weiler.

"Man muss aufhören alles zu skandalisieren..."

Anschließend wurde er noch deutlicher: "Dann höre ich und lese ich Dinge über mich, was ich charakterlich, vom Geist her alles nicht auf die Reihe bekommen könnte. Das ist unglaublich, das ist ungeheuerlich. Das ist Verunglimpfung, das ist Rufschädigung... Würde in einem anderen Beruf, Arzt, Pilot, Bergsteiger, Bergführer, vielleicht sogar Trainer, so ein Fehler begangen, würde man mit dem Job, den man verliert, bestraft oder vielleicht gehen sogar Menschenleben drauf. Es ist bei uns nur Fußball..."

Und weiter: "Russ hat eine heilbare Krankheit und ich habe gesagt, ich wünsche dem Spieler nur das Beste, das wünschen wir ihm alles oder alle. Ich habe in der eigenen Familie einen Krankheitsfall, der ist bettlägerig, der kann nicht mal mehr aufstehen. Man muss aufhören alles zu skandalisieren... Es ist ein Appell: einfach fairen Journalismus betreiben. Viele machen das, einige verstehen das falsch und haben mich, meine Person in einem Bild dargestellt, das keineswegs meinem Charakter und meinem Wesen entspricht. Und ich habe auch Kinder, sogar im pubertierenden Alter. Es ist ungeheuerlich."

Weiler hatte nach dem Hinspiel den Zeitpunkt der Veröffentlichung der Erkrankung von Russ kritisiert. Bei dem Verteidiger war einen Tag zuvor ein Tumor festgestellt worden. Der Abwehrspieler lief am Donnerstagabend trotzdem auf und erzielte beim 1:1 in diesem ersten Duell zwischen dem Bundesliga-16. und dem Zweitliga-Dritten ein Eigentor. Das Rückspiel findet am Montag statt.