25.07.2016 11:50 Uhr

Zwischen Vorwürfen und königlichem Transfer

Klaus Allofs steht nach dem letzten Transfer-Poker in der Kritik
Klaus Allofs steht nach dem letzten Transfer-Poker in der Kritik

Wolfsburgs Manager Klaus Allofs wird nach dem Transfer-Poker um Stuttgarts Filip Kostić von Spieleragent Sedat Duraki unseriöses Verhalten nachgesagt. Dabei fällt insbesondere ein Name bei den Deals immer wieder ins Auge.

Spielervermittler Sedat Duraki, zu dessen Klienten unter anderem Filip Kostić gehört, schimpfte vor kurzem in der "Bild am Sonntag" über die Vorgehensweise des VfL Wolfsburg: "Ich war ein Jahr lang mit Wolfsburg wegen Kostić in Kontakt. Vor wenigen Wochen schalteten sie dann weitere Berater ein. Wir arbeiten nur mit seriösen Klubs zusammen." Am vergangenen Freitag stieg Klaus Allofs schließlich aus dem Transfer-Poker aus - sehr zum Unbehagen des Agenten.

Kritik an exklusiven Geschäften

Dass der VW-Klub "unseriös" sei, wollte der Manager indes nicht auf sich beruhen lassen: "Das ist eine Verunglimpfung, wir arbeiten sauber", wird Allofs im "kicker" zitiert. Allerdings werden Stimmen in der Branche schon länger laut, welche die Arbeit des Managers mit dem Berater Giacomo Petralito kritisieren.

Der Schweizer mit italienischen Wurzeln ist in der Bundesliga kein Unbekannter. Als Vermittler hatte er seine Finger in diversen Transfers im Spiel, die unter Klaus Allofs sowohl während seiner Zeit bei Werder Bremen, als auch in Wolfsburg über die Bühne gingen. Selbst Allofs' Wechsel zum Ligakonkurrenten soll mit Hilfe des umtriebigen Geschäftemachers abgelaufen sein. Allofs bekennt sich unterdessen zu Petralito: "Wir wollen mit den Besten arbeiten, wollen Spieler zu den bestmöglichen Konditionen kaufen und abgeben."

Der Vorwurf, der Wolfsburger Manager arbeite ausschließlich mit Petralito zusammen, wurde gleichermaßen abgewiesen: "Petralito arbeitet nicht nur mit uns zusammen, sondern auch mit anderen Klubs. Das ist totaler Blödsinn", sagte Allofs gegenüber der "Bild". Ob der Berater auch beim neuesten Transfer der Wölfe beteiligt war, ist nicht bekannt.

"Ich bin ein Wolf"

Neuzugang Borja Mayoral ist wahrlich eine königliche Leihgabe, die Klaus Allofs zuletzt präsentieren durfte. Der 19-jährige Stürmer kommt vom spanischen Rekordmeister Real Madrid für mindestens ein Jahr zu den Niedersachsen und bringt jede Menge Tor-Hunger mit: "Ich bin hier, um Tore zu erzielen. Torflauten kenne ich bislang nicht", sagte der Spanier gegenüber dem "kicker". Mayoral hat Recht: Für die Castilla, der zweiten Mannschaft von Real, erzielte er 15 Tore in 29 Spielen und auch in der UEFA Youth League sammelte der Stürmer bereits internationale Erfahrungen im Toreschießen.

"Borja hat bislang überall seine Tore erzielt", freute sich Trainer Dieter Hecking über seinen neuen Stürmer. Wie lange das Talent bei den Wölfen stürmt, ist noch nicht sicher. "Wir gehen gedanklich nicht davon aus, dass Borja nur ein Jahr bei uns ist", ließ Allofs durchblicken. Eine Kaufoption besitzen die Niedersachsen für den Neu-Wolf allerdings nicht.

Das Sturmtalent erntete von keinem geringene als Real-Star Cristiano Ronaldo Lob für seine Entscheidung. "Ich habe Ronaldo informiert, dass ich Real verlasse und nach Wolfsburg wechsle. Er meinte, dass ist eine starke Mannschaft und eine gute Wahl. Er hat mir Glück gewünscht", sagte Mayoral in einem Interview mit "Sky Sport News HD". "Ich hatte einige Optionen in Spanien, aber als das Angebot aus Wolfsburg kam, habe ich nicht lange überlegt. Wir wollen mit Wolfsburg in die Champions League und ich werde alles dafür geben", so der Spanier weiter.