17.08.2016 10:38 Uhr

Stindl: "Unfassbar stolz auf die Binde"

Lars Stindl (r.) mit der Kapitänsbinde am linken Arm
Lars Stindl (r.) mit der Kapitänsbinde am linken Arm

Effenberg, Vogts, Daems: Das sind nur einige von Gladbachs bekannten, ehemaligen Kapitänen. Mit Lars Stindl kommt nun ein neuer Name dazu. Der Mittelfeldmann ist stolz darauf, in große Fußstapfen zu treten. 

Als Stindl 2015 nach Gladbach kam, war noch Stranzl der Chef auf dem Platz. "Obwohl er lange verletzt war, hat er einen ungeheuren Einfluss innerhalb der Mannschaft gehabt, Martin hatte das Wort in der Kabine", sagte der fast 28-Jährige in der "Sport Bild". "Granit Xhaka hat dann im Laufe der Saison übernommen und die Rolle ähnlich selbstbewusst interpretiert."

Im Sinne der beiden und mit den großen Namen, wie Effenberg und Netzer im Rücken, möchte Stindl das Amt weiterführen. "Natürlich nimmt man von jedem etwas mit, auch von Steven Cherundolo, der ein klasse Kapitän in Hannover war." Die Zeiten, dass einer vorweg geht und die anderen bedingungslos folgen, seien aber vorbei. "Heute wird die Verantwortung auf mehrere Köpfe verteilt, und ich finde das auch besser", gibt der Mittelfeldspieler zu. 

"Es ist wichtig, dass man Dinge ausdiskutiert, statt sie zu bestimmen. Deshalb haben wir einen starken Mannschaftsrat." Zu diesem zählen auch Oscar Wendt und Tony Jantschke, die länger im Klub sind als der ehemalige Hannoveraner. "Ihre Meinung ist mir enorm wichtig, und Tony ist zudem noch Kassenwart." Der löse diese Aufgabe hervorragend und sehr akribisch: "Er greift da knallhart durch, so wie es sich für einen guten Kasssierer auch gehört." 

"Der Begriff ist ausgelutscht"

Stindl ist ab sofort nicht nur dafür zuständig, dass organisatorisch alles perfekt läuft, zum Beispiel, dass die gemeinsame Anreise klappe oder Rücksprache mit dem Trainer zu halten, wenn die Mannschaft gern zuhause schlafen möchte oder einen Tag frei braucht. Er muss auch "alle mitnehmen, in die Mannschaft reinhören und auf gewisse Dinge achten und immer ein offenes Ohr für die Jungs haben." 
Als klassischen, vielzitierten verlängerten Arm des Trainers sieht sich der 27-Jährige nicht. "Dieser Begriff ist meiner Meinung nach ausgelutscht. Es gibt und braucht viele Arme - und die haben wir auch." 

In wenigen Tagen wird Stindl das erste Mal zu einem Pflichtspiel mit der Binde in den heimischen Borussia-Park einlaufen. "Das wird ein ganz besonderer Moment", ist sich der Mittelfeldspieler sicher und hofft, dass noch mindestens sechs weitere in der Königsklasse folgen.