25.08.2016 14:41 Uhr

Kovač: "Ahnung vom Fußball sollte man haben"

Niko Kovač blickt über den Tellerrand des Fußballs hinaus
Niko Kovač blickt über den Tellerrand des Fußballs hinaus

Niko Kovač ist ein gläubiger Mensch, dem einige Werte in letzter Zeit zu kurz kommen. Der Frankfurt-Coach verrät, wie er sich seinen Spielern gegenüber gibt und was er privat gern einmal tun möchte.

Kovač weiß genau, dass sich die Anforderungen an einen Coach gewandelt haben. "Wir müssen den Spielern ja nicht nur fachlich zur Seite stehen, sondern auch mental gewisse Sachen erkennen. Das war früher nicht so, da war der Spieler auf sich alleine gestellt, der Trainer ist nach Hause gefahren", sagte der Kroate gegenüber der "Bild", und fügte lachend an: "Ahnung vom Fußball sollte man schon auch haben."

Der Frankfurt-Coach möchte für seine Spieler berechenbar bleiben, damit jeder weiß, woran er ist. "Wenn Spieler Angst haben, kann's kurzfristig produktiv sein, aber langfristig nicht. Deswegen bin ich keiner, der unberechenbar sein möchte, das ist kein gutes Gefühl."

Werte, Normen und Nächstenliebe

Kovač ist gläubig. "Ich bete täglich." Allerdings tut er dies nicht extra vor dem Spiel. "Ich bin nicht so, dass ich den lieben Gott immer um Beistand bitte. Ich verlasse mich da auf meine Jungs", sagte der 44-Jährige. Den Jakobsweg möchte der Kroate trotzdem gern einmal beschreiten, noch fehlt ihm allerdings die Zeit. "Wenn man die 700 Kilometer geht, braucht man schon gut einen Monat. Das ist schon ein ordentlicher Marsch."

Einige christliche Themen nimmt der Coach auch hinein in die tägliche Arbeit mit den Spielern. "Werte und Normen sind mir persönlich sehr wichtig und ich glaube schon, dass unsere Gesellschaft so etwas braucht", sagte Kovač, "Ich bin da vielleicht noch altmodisch, aber ich glaube, dass es für die Gesellschaft noch wichtig ist, dass man Nächstenliebe lebt." Egoismus werde heute sehr groß geschrieben und man vergesse oft den Menschen, der neben einem ist.