22.09.2016 12:46 Uhr

Heidel: "Kein Grund, rumzutoben"

Heidel hat schwere Zeiten vor sich
Heidel hat schwere Zeiten vor sich

Vier Spiele sind absolviert und Schalke steht bisher komplett ohne Punkte da und hat nur ein Tor erzielt. Für den Verein und vor allem für Sportvorstand Christian Heidel nur schwer auszuhalten.

Der ehemalige Mainzer Manager möchte allerdings Ruhe bewahren und mit Verstand vorgehen, da lange nicht alles falsch ist, was die Verantwortlichen und die Profis auf dem Platz bisher abgeliefert haben.

Herr Heidel, Schalke 04 steht nach dem 1:3 gegen den 1. FC Köln auch nach vier Bundesligaspielen ohne Punkt da. Sind Sie fassungslos?

Christian Heidel: "Enttäuschung trifft es eher. Mir war vorher schon klar, dass es gegen Köln nicht ganz einfach wird. Die haben von den letzten 13 Auswärtsspielen eins verloren. Die Mannschaft hat einen Riesenaufwand betrieben. Wir haben fast 700 Pässe gespielt. Der Aufwand wurde nicht belohnt."

Sind Sie mit der Leistung zufrieden?

"Man kann besser Fußball spielen, keine Frage. Wir müssen auch sehen, dass es uns momentan noch schwer fällt, eine tief stehende Mannschaft so auszuspielen, dass wir das Spiel gewinnen. Wenn man so viele Pässe spielt, sollte man irgendwann in die Nähe des Tores kommen, um ein Tor zu machen. Wir machen das momentan nicht gut genug, um gegen Köln zu gewinnen."

Was muss jetzt passieren?

"Wir müssen in Ruhe weiterarbeiten, wir müssen trainieren, die Automatismen müssen rein. Es gibt gar keine andere Wahl."

Wie beurteilen Sie den Saisonstart insgesamt?

"Fakt ist, wir haben die ersten vier Spiele verloren. Da kann man von allem anderen, als einem guten Start sprechen. Das ist ein Start, den sich hier keiner gewünscht hat. Da gibt es nichts schönzureden. Das wollte hier keiner. Und jetzt ist es unsere Aufgabe, diesen Negativlauf zu unterbinden."

Wie werden Sie reagieren? Werden Sie in der Kabine deutliche Worte finden?

"Wenn man einer Mannschaft fehlendes Engagement unterstellen kann, dann würde ich etwas sagen. Aber das kann ich in keinem Spiel. Dann bin ich nicht der Typ, der sich da reinhängt. Wenn ich den Eindruck habe, dass hier etwas total falsch läuft, ist es etwas anderes. Ich sehe jetzt keinen Grund, in die Kabine zu gehen und da rumzutoben. Ich hatte schon öfter Situationen dieser Art. Eines habe ich gelernt: Da muss man mit Ruhe und Verstand durchgehen. Ich glaube, die Zuschauer hätten auch anders reagiert, wenn sie nicht gesehen hätten, dass jeder alles probiert hat."