26.09.2016 11:53 Uhr

Löwen-Investor will mit 1860 in die CL

Löwen-Investor Ismaik (r.) will mit 1860 hoch hinaus
Löwen-Investor Ismaik (r.) will mit 1860 hoch hinaus

Löwen Investor Hasan Ismaik möchte aus dem TSV 1860 München "einen der besten Vereine Europas" machen. Er hält Eichin für einen guten Sportchef und Runjaic für einen kompetenten Trainer. Zur weiteren Professionalisierung soll zudem noch ein renommierter Geschäftsführer und in ein paar Jahren ein eigenes Stadion her.

Ismaik kommt immer mal wieder nach München, um sich einzelne Partien seines Klubs anzusehen. In seine Mitarbeiter vor Ort hat er "vollstes Vertrauen", gibt er im "kicker"-Interview zu Protokoll.  Unter vielen Sportchefs habe man sich für "Thomas Eichin entschieden. Er ist der richtige Mann, um die Probleme im Verein zu lösen." Mit Kosta Runjaic sei zudem "ein kompetenter Trainer" eingestellt worden. "Ich hoffe, dass er gute Ergebnisse erzielen kann und künftig einer der größten Trainer wird."

Das Ziel, das Ismaik bei seinem Einstieg 2011 ausgab, war, in drei Jahren in die Bundesliga aufzusteigen. Das misslang. Dafür nimmt der Investor die Schuld auf sich: "Ich trage einen Teil der Verantwortung dafür, weil ich die deutschen Gesetze nicht im Detail kannte und meine Ideen nicht umsetzen konnte." Er fügt aber auch hin, dazu die früheren Verantwortlichen nicht so gehandelt hatten, wie er es für richtig hielt: "Einige Personen waren nicht kooperativ, deswegen hat es gedauert."

Das große Ziel ist die Königsklasse

In den letzten Monaten hat der 39-Jährige mehr investiert. Er hat dazu beigetragen, dass Ivica Olić und Stefan Aigner geholt werden konnten und will den Verein noch professioneller aufstellen. Ein neuer Geschäftsführer wird "von einem der größten Fußballklubs der Welt kommen." Er sei die richtige Person für die Zukunft. Ismaik freute sich: "Dass wir einen so großen Namen überzeugen konnten, von einem Weltverein zu 1860 zu kommen, macht uns stolz, das war nicht einfach. Aber als er von der Tradition des Klubs erfahren hat, war er sehr begeistert. Er wird Ende dieses Jahres oder im ersten Quartal 2017 beginnen."

Nach der ganzen Professionalisierung sollen auch die nächsten sportlichen Schritte folgen. "Unser aller Traum ist es, in die Bundesliga aufzusteigen und eines Tages auch in der Champions League zu spielen. Vielleicht klappt der erste Schritt in einem Jahr, vielleicht in zwei oder drei Jahren." Wirtschaftlich gute Ergebnisse seien zudem wichtig, betont der Investor, weil der Verein auf eigenen Füßen stehen soll. "Viel wichtiger sind mir aber die sportlichen Erfolge, weil ich den Verein liebe und ihn hoch spielen sehen möchte."

Ein eigenes Stadion soll her

Damit die Löwen in Zukunft unabhängiger werden, soll auch ein eigenes Stadion her. Die Stadt München hat bereits eine Fläche angeboten, doch die war dem Klub wohl zu sein, so Ismaik, das Drumherum brauche mehr Platz und ein weiteres Grundstück nebenan. "Dann wäre ausreichend Platz für ein Stadion für 52 000 Zuschauer und Parkplätzen. Dieses Grundstück bringt der Stadt derzeit aber Geld, das verstehen wir. Wir versuchen den Oberbürgermeister nun davon zu überzeugen, dass die Stadt auch von unserem Stadion profitieren würde."

Fünf bis sieben Jahre wird es aber wohl noch dauern, bis alles in trockenen Tüchern ist. "Wir träumen von unserem eigenen Stadion mit blauen Sitzplätzen, aber wir brauchen Geduld." Es soll "eine Heimat" sein, "ein neues Zuhause." Alle großen Mannschaften hätten ein eigenes Stadion, betonte der 39-Jährige, "das wäre ein wichtiger Teil unseres Vereins. Unser Zuhause muss unser eigenes Zuhause sein, da will ich keine Miete zahlen."

Ismaik macht sich für eine Abschaffung der 50+1-Regel stark. "Meiner Meinung nach muss diese Regel aber zugunsten der Vereine geändert werden. Dann gäbe es in Deutschland mehr Investoren, und zwar nicht nur ausländische. Ich kenne einige deutsche Investoren, die gerne investieren wollen, aber es derzeit nicht können." Er glaubt, "dass der Fußball ohne 50+1 gesünder wäre. Diese Regel ist nicht gut für die Klubs und den Fußball." Für ihn selbst würde sich auch einiges ändern. Er würde den Verantwortlichen 200 Millionen Euro zur Verfügung stellen. "Dann würde ich zu Thomas Eichin und Kosta Runjaic sagen: Jetzt kauft 1860 Stars."