07.10.2016 17:36 Uhr

Ben-Hatira: Auswärts auch mal "unangenehm"

Änis Ben-Hatira will zur WM
Änis Ben-Hatira will zur WM

Nachdem Änis Ben-Hatira bei der Frankfurter Eintracht nicht so recht sein Glück finden sollte, hat der Deutsch-Tunesier inzwischen beim SV Darmstadt eine neue fußballerische Heimat gefunden. Aktuell weilt der 28-Jährige allerdings bei der tunesischen Nationalelf, mit der er die WM-Quali meistern will. Auf der Homepage der Lilien äußerte sich der Kicker aus der TeBe-Jugend unter anderem zur Erwartungshaltung der Fans.

Es sei einfach an der Zeit, dass Tunesien sich wieder für eine Weltmeisterschaft qualifiziere, so Ben-Hatira, der betonte, dass die Adler von Karthago innerhalb Afrikas sicherlich zu den stärksten Team gehören. Die schwierige politische Situation habe Erfolge in den vergangenen Jahren allerdings erschwert. Auch die Atmosphäre auf den Rängen sei nicht immer ganz einfach: "Die Stimmung selbst ist schon etwas anders als in Europa. Man merkt, dass die Menschen in Afrika auf den Rängen sehr emotional und mit viel Herzblut dabei sind, noch stärker als in Deutschland. Nach Niederlagen kann es manchmal auch unangenehm werden, genauso wie bei Auswärtssiegen in dem gegnerischen Land", so der Mittelfeldspieler.

Vor allem in der Vorbereitung auf die anstehenden Partien gibt es laut dem gebürtigen Berliner, der zu Beginn seiner Karriere die Jugend-Auswahlen des DFB durchlief, allerdings viele Parallelen zum Ablauf in der Bundesliga. Bei der Anreise zu den Spielen gehe es im Bus jedoch deutlich emotionaler und leidenschaftlicher zu.

Quali kein Selbstläufer

In Gruppe A fightet Ben-Hatira ab Sonntag mit den Tunesiern gegen Libyen, Guinea und die DR Kongo um da WM-Ticket. Auch wenn die Tunesier das einzige Team mit Erfahrungen bei einer WM-Endrunde sind, ist die Quali aber kein Selbstläufer. Insgesamt sei die Qualität deutlich gestiegen und viele Teams, die in Europa kaum jemanden etwas sagen, wären dennoch harte Brocken.

"Viele afrikanische Spieler sind sehr schnell, athletisch und extrem gut am Ball. Durch die vielen Afrikaner, die in Europa spielen und die europäischen Trainer, die den vergangenen beiden Jahrzehnten in Afrika trainiert haben, ist man auch taktisch auf einem soliden Stand", untermauerte Ben-Hatira seine Behauptung und fügte an, dass es "nur noch eine Frage der Zeit sei, bis ein afrikanisches Team Weltmeister wird".

Die Entscheidung, für Tunesien zu spielen und damit die Abkehr vom DFB bereut der ehemalige Herthaner explizit nicht. Ziel sei es ursprünglich zwar gewesen, für Deutschland zu spielen, der Kontakt mit dem tunesischen Verband sei jedoch schon früh geknüpft worden und er sei stolz, für das Land seiner Eltern zu spielen.