13.10.2016 12:43 Uhr

Endlich Trendwende beim HSV und St. Pauli?

Erst ein Punkt nach sechs Spielen: Miserabler Saisonstart aus HSV-Sicht
Erst ein Punkt nach sechs Spielen: Miserabler Saisonstart aus HSV-Sicht

Land unter in Hamburg: Die Kellerkinder HSV und St. Pauli bereiten an der Elbe schon wieder Sorgen - und wollen am Wochenende die Rote Laterne abgeben.

An der Elbe kursiert zurzeit ein Schenkelklopfer. Was haben der Hamburger SV und der FC St. Pauli, die beiden erbitterten Lokalrivalen, gemeinsam? Die Rote Laterne. Der noch immer sieglose HSV will in Liga eins unter Neu-Coach Markus Gisdol am Samstag endlich den Turnaround schaffen, St. Paulis Ewald Linien steht eine Liga drunter schon am Freitag mächtig unter Zugzwang.

"Die Situation ist kritisch. Dessen sind wir uns bewusst", sagte Sportchef Thomas Meggle vor dem richtungweisenden Heimspiel gegen Erzgebirge Aue am Freitag (ab 18:30 Uhr). Verliert der mit großen Erwartungen in die Saison gestartete Kiezklub auch gegen den Tabellen-15. gerät selbst der beliebte Lienen allmählich in Erklärungsnot.

"Es ist völlig unerheblich, gegen wen wir jetzt spielen. Die kommenden Spiele bekommen eine besondere Bedeutung für uns alle", sagte Linien und sprach wie Meggle von einer "kritischen Situation". Wohl wahr: Nach nur einem Sieg aus acht Spielen und dem mit fünf Punkten schlechtesten Zweitligastart der Klubgeschichte hinken die Braun-Weißen ihren eigenen Ansprüchen weit hinterher.

Fehlstart hat fast schon Tradition

Dies ist beim Stadtrivalen HSV schon fast traurige Tradition. Die Saison ist gerade einmal sechs Spieltage alt, und wieder wird im Umfeld des Liga-Dinos über das düsterste aller Szenarien diskutiert. "Traurig, was in den letzten Jahren passiert ist. Doch ich bin sicher, dass der HSV nicht absteigen wird", sagte Hamburgs früherer Manager Günter Netzer der "Bild": "Es kann wirklich nicht das Ziel des HSV sein, nur die Klasse zu halten."

Erst recht nicht, wenn man einen Blick auf die Investitionen wirft. Nach den Transferausgaben von rund 30 Millionen Euro wurde bereits nach dem fünften Spieltag auch der Trainer mal wieder ausgetauscht. Nach der misslungen Premiere bei Hertha BSC in Berlin (0:2) will Coach Gisdol das Ruder am Samstag (ab 15:30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach endlich rumreißen.

Seine Hoffnungen bei der Reise in den Westen ruhen auch auf Pierre-Michel Lasogga. "Ein Spiel, auf das ich mich freue", sagte der bullige Angreifer dem "kicker". Er hat in dieser Saison zwar noch nicht getroffen, seine Erinnerungen an den Borussia-Park könnten aber kaum besser sein. Vor 13 Monaten traf Lasogga in Mönchengladbach doppelt, der HSV gewann 3:0.