23.10.2016 11:23 Uhr

Eberl: "Weit weg von einer Spitzenmannschaft"

Max Eberl sieht Gladbach noch nicht auf Augenhöhe mit dem FCB
Max Eberl sieht Gladbach noch nicht auf Augenhöhe mit dem FCB

Nach der Niederlage in München zeigte sich Gladbachs Sportdirektor Max Eberl durchaus enttäuscht, aber keinesweg niedergeschlagen. Für ihn hatte das 0:2 sogar etwas Positives.

Max Eberl, führen Sie die Leistung beim 0:2 in München auch auf den Kräfteverschleiß zurück?

Ich schiebe es nicht auf die Kräfte, aber ich meine, dass wir noch nicht soweit sind, dieses Niveau, das wir bei Celtic gespielt haben, bei einer Mannschaft, die stärker ist als Celtic, noch mal auswärts zu bringen. Dieses Niveau haben wir noch nicht. Wir sind weit weg von einer Spitzenmannschaft, das meine ich gar nicht abwertend. Das ist die Wahrheit. Wir lernen halt durch solche Spiele. Und wir haben schon im Spiel gelernt und es in der zweiten Halbzeit besser gemacht.

Was genau muss Gladbach lernen?

Lernen heißt eben, dass das, was wir bei Celtic gespielt haben, automatisch in einer nächsten guten Leistung mündet. Das Anlaufen, das Den-Gegner-attackieren war in der ersten Halbzeit nicht so wie bei Celtic.

Wie sehen Sie nun den Kampf um die ersten vier Plätze?

Es ist interessant, dass Mannschaften oben sind, die aus der Underdogrolle kommen. Aber Mannschaften, die Qualität besitzen. Die Qualität der Bundesliga ist unglaublich hoch. Da hast du fast jedes Wochenende ein Finalspiel, Champions-League-Niveau. Und die Mannschaften, die ausgeruht sind und mit Vertrauen in diese Spiele gehen, haben momentan einen Vorteil. Aber die Saison wird nach 34 Spieltagen entschieden - und dann wird man sehen, wie lange solche Mannschaften oben bleiben.

Und wie steht Gladbach in dieser Gemengenlage?

Wir haben mit der Dreifachbelastung zu kämpfen. Wir haben extrem viele Verletze, die uns fehlen. Die Mannschaften, die nur Bundesliga haben, haben die Möglichkeit der Regeneration. Die fällt uns schwer. Das reisen, das Ganze hin und her. Ich beschwere mich nicht, wir sind froh, dass wir spielen dürfen, aber es ist so: Warum hat Dortmund Probleme, warum hat Leverkusen Probleme, warum hat Gladbach Probleme, Schalke, Mainz, all die Mannschaften, die diese Reisen haben? Dem zollt man Tribut. Die Bayern machen es am besten, obwohl man ihnen eine Krise eingeredet hat. Sie gewinnen trotzdem, weil sie Qualität besitzen und Erfahrung in dieser Situation.

Müssen Sie den Kader erweitern?

Dir fehlt Raffael, dir fehlt Thorgan Hazard. Du hast Andreas Christensen nicht dabei, Josip Drmic nicht dabei, das wird länger dauern. Den Kader größer aufzustellen, macht keinen Sinn, dann hast du Unzufriedenheit. Der Kader ist groß genug für drei Wettbewerbe. Wenn man in allen drei Wettbewerben den Titel holen will, dann reicht das nicht, aber das ist nicht unser Anspruch.

Wie gefährlich ist jetzt das DFB-Pokal-Spiel gegen einen Zweitligisten?

Für mich ist Stuttgart kein Zweitligist, sondern ein gefühlter Erstligist, der dabei ist, seinen Unfall zu reparieren. Wenn wir irgendwann mal in Gladbach wieder was in der Hand haben wollen, dann wird es wahrscheinlich nur über den Pokal gehen. Und wenn wir dann ein Heimspiel haben, müssen wir weiterkommen.