27.10.2016 08:19 Uhr

Zorc: Gegen S04 "ein paar Dinge geraderücken"

Zorc fordert Wiedergutmachung im Revierderby
Zorc fordert Wiedergutmachung im Revierderby

Am Wochenende ist es wieder soweit, dann steht das große Revierderby zwischen Borussia Dortmund dem FC Schalke 04 an (Samstag, 18:30 Uhr). BVB-Sportdirektor Michael Zorc ist dabei vor allem auf eines aus: Wiedergutmachung.

"Diesmal gewinnt das Derby zusätzlich an Bedeutung, weil wir zuletzt dreimal in der Bundesliga nicht gewinnen konnten", sagte Zorc im "kicker". Auch wenn Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke noch zu Jahresbeginn betonte, dass der Klassiker aufgrund der Liga-Dominanz der Dortmunder nicht mehr "der Fixpunkt des Jahres" sei, hielt Zorc dagegen: "Dieses Derby ist das größte in Deutschland und eines der größten weltweit mit einem enormen Reiz und einer riesigen Anziehungskraft."

Auch die neuen Spieler, wie Ousmane Dembélé, wüssten, worum es in dieser ganz speziellen Partie ginge. "Ich bin sicher, dass unsere Zugänge im Vorfeld der Partie schnell mitbekommen, dass das kein Spiel wie jedes andere ist. Sie merken, dass diesem Ereignis hohe Aufmerksamkeit geschenkt wird, und sie werden sicher von älteren Spielern wie Marcel Schmelzer, Sven Bender oder Nuri Şahin auch noch einmal darauf hingewiesen."

Das Spiel gegen den Erzrivalen komme sowieso genau zur richtigen Zeit, auch wenn der BVB im Moment eine kleine Schwächephase durchmacht und die Königsblauen nach sieben Punkten aus drei Spielen auf dem aufsteigenden Ast sind. "Wir wollen ein paar Dinge geraderücken, insbesondere die erste Hälfte in Ingolstadt, die für uns alle mehr als enttäuschend und schwer erklärbar war", betonte Zorc. 

Gestandene Spieler hätten sich empfehlen müssen

Der Sportdirektor habe gegen den FCI "Gegenwehr und körperliche Präsenz" vermisst. Das soll gegen Schalke besser werden, auch wenn die Dortmunder zur Zeit verletzungsbedingt auf Youngsters setzen müssen. "Die Belastung individuell zu steuern, ist im Moment keine einfache Situation für den Trainer. Weil viele Spieler aufgrund von Verletzungen nicht zur Verfügung stehen, müssen einige unserer jüngeren Profis häufiger ran, obwohl sie eigentlich mal eine Pause bräuchten", gab der 54-Jährige zu, der sich gerade deshalb "von dem einen oder anderen gestandenen Spieler" gewünscht hätte, sich als Alternative zu empfehlen. 

Sportlich möchte sich der BVB am Ende wieder über die Liga für die Champions League empfehlen. "Unser Hauptwettbewerb ist die Bundesliga, auf die wir eine absolute Fokussierung benötigen. Insbesondere, wenn am Samstag das Derby gegen Schalke ansteht." Immerhin: "International haben wir es überragend gemacht, ein Auftritt war fast besser als der andere. In der Bundesliga hinken wir unserem Anspruch etwas hinterher. Es gilt, wieder ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass nur über die Bundesliga die Teilnahme an der Champions League möglich ist", gab Zorc zu bedenken.

Der 54-Jährige ist zuversichtlich, dass es trotz aller Turbulenzen mit der direkten Qualifikation klappt. Andere Vereine, die unter Dreifachbelastung stehen, hätten ebenfalls zu kämpfen. "Unsere Situation wird sich bessern, wenn die Spieler wieder zur Mannschaft stoßen, die uns im Moment nicht helfen können", ist er sich sicher. 

Die Causa Şahin

Dass es für Nuri Şahin bei den Schwarzgelben im Moment alles andere als leicht ist, auch wenn der Türke am Mittwoch sein Pflichtspieldebüt in dieser Saison feierte und rund 70 Minuten auf das Feld durfte, sieht auch Zorc ein, gibt aber zu bedenken: "Nuri hat auf seiner Position unter anderem mit Julian Weigl und Sebastian Rode starke Konkurrenz. Zumal wir außerdem fast immer nur mit einem zentralen Mann im defensiven Mittelfeld spielen."

Er bringe aber gute Trainingsleistungen und sei "nah dran". "Darüber hinaus ist er sehr wichtig für die Mannschaft und das Miteinander", betonte der Sportdirektor die Fähigkeiten des 28-Jährigen außerhalb des Platzes: "Nuri hat einen stark integrativen Charakter, er versucht sehr, den jungen Spielern zu helfen."