21.12.2016 00:18 Uhr

Fährmann: "Das war zu wenig"

Ralf Fährmann war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Hamburg alles andere als zufrieden
Ralf Fährmann war mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Hamburg alles andere als zufrieden

Mit einer ernüchternden 1:2-Niederlage beim Hamburger SV verabschiedete sich Schalke 04 aus dem Fußballjahr 2016. Nur 18 Punkte haben die Königsblauen nach 16 Spieltagen auf dem Konto. In den letzten vier Partien gab es nur einen Zähler. Die Europa-League-Plätze sind fast außer Reichweite. Stattdessen droht der Abstiegskampf. Nach der Niederlage sprach Torwart Ralf Fährmann über die brisante Situation auf Schalke.

Herr Fährmann, Ihre Mannschaft wollte sich eine gute Ausgangsposition verschaffen, um noch einmal an die internationalen Plätze heranzukommen. Droht stattdessen nun der Abstiegskampf?

Ralf Fährmann: Es wäre fatal, nach oben oder nach unten zu blicken. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Innerhalb weniger Spieltage kann es nach oben oder nach ganz unten gehen. Umso wichtiger ist es, von Spiel zu Spiel zu blicken. Und zu der Partie gegen Hamburg kann ich nur sagen: Das war zu wenig. Der HSV war besser. Wir hätten es nicht verdient gehabt, hier Punkte mitzunehmen.

Wo sehen Sie die Gründe dafür?

Wir haben vorne keinen Spielwitz gefunden. Das hängt natürlich auch mit der personellen Situation zusammen. Wir haben sehr viele Verletzte, gerade im Sturm. Uns fehlten vorne die hohen Anspielmöglichkeiten. Aber das soll keine Ausrede sein. Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen und in der Rückrunde anders auftreten. Wir brauchen jetzt nicht in Panik zu verfallen. Genauso wenig aber gibt es Grund zur Zufriedenheit.

War der Mannschaft nicht klar, wie viel heute angesichts der Tabellensituation auf dem Spiel steht?

Was heißt, was auf dem Spiel steht? Darüber haben wir uns keine Gedanken gemacht. Wir wollten einfach unser Spiel durchbringen und viel über die Außen kommen. Das ist uns nicht gelungen. Wir sind im Spielverlauf immer mehr verkrampft. Klar ist, dass wir sehr verletzungsgebeutelt sind. Das darf aber keine Ausrede sein. Der HSV hat einfach mehr investiert.

Sollte die Mannschaft für die Rückrunde noch einmal verstärkt werden?

Unser Kader ist gut aufgestellt. Das Wichtigste ist, dass die angeschlagenen und gesperrten Spieler zurückkehren. Wenn wir mit der vollen Kapelle aufspielen, können wir in der Rückrunde wieder eine riesige Serie hinlegen. Wenn alle fit sind, haben wir eine super Truppe.

Es mangelt dem Kader wirklich nicht an Qualität?

Nein. Der Hauptgrund für die aktuelle Situation sind die vielen Verletzungen.

Wie fällt nun Ihr Fazit zur noch nicht ganz abgeschlossenen Hinrunde aus?

Sehr durchwachsen. Wir hatten einen ganz schlechten Saisonstart, haben dann aber eine richtige Serie hingelegt. Als die personellen Ausfälle kamen, fanden wir leider nicht mehr in die Spur. Aber die gute Serie (Schalke blieb zwischenzeitlich sieben Bundesligaspiele ungeschlagen, Anm.d.Red.) hat doch gezeigt, wie schnell es wieder nach oben gehen kann. Wir sind keineswegs zufrieden mit der Hinrunde. Aber wir wissen, dass wir alles in der eigenen Hand haben.

Droht aufgrund der vier sieglosen Spiele nun eine schlechte Stimmung in der Winterpause?

Natürlich wären wir gerne mit anderen Ergebnissen in die Winterpause gegangen. Schlechte Stimmung befürchte ich trotzdem nicht. Wir wissen, warum wir verloren haben. Es tut gut, nun die Akkus aufzuladen. Ich bin mir sicher: Wenn wir wieder vollzählig sind, wird unser Spiel ganz anders aussehen.

Und wie verbringen Sie nun Ihren Winterurlaub?

Erst einmal besuche ich meine Familie, dann fliege ich in die Sonne.

Aufgezeichnet von Oliver Jensen