22.01.2017 11:39 Uhr

"Geiles Gefühl": Burgstaller erlöst Schalke

Schalkes Guido Burgstaller jubelt über seinen Treffer zum 1:0-Endstand
Schalkes Guido Burgstaller jubelt über seinen Treffer zum 1:0-Endstand

Neues Jahr, altes Leiden - selbst Markus Weinzierl wusste nicht genau, ob er sich über die schwache Leistung seines Teams ärgern oder über den Last-Minute-Erfolg freuen sollte.

"Dass der Sieg glücklich war und wir uns schwer getan haben, wissen wir alle. In den nächsten Wochen müssen wir uns steigern. Trotzdem nehmen wir die drei Punkte gerne mit", sagte der Trainer des FC Schalke 04 nach dem Zitterstart ins neue Pflichtspieljahr gegen den Abstiegskandidaten FC Ingolstadt.

Erst als Winter-Neuzugang Guido Burgstaller den Ball in der Nachspielzeit (90.+2) zum 1:0-Sieg irgendwie ins Gehäuse der tapfer kämpfenden Bayern bugsiert hatte, löste sich bei den Schalke-Fans unter den 58 004 Zuschauern in der spärlich besetzten Veltins-Arena die Anspannung. Und der 42 Jahre alte Fußball-Lehrer des Revierklubs gab zu: "Mir sind ganze Steine vom Herzen gefallen."

Nur das Ergebnis versöhnte. "Es war kein gutes Spiel. Wir hatten zu wenig Bewegung, zu wenig Zug zum Tor. Zum Glück haben wir noch einen Ball reingestochert", meinte Kapitän Benedikt Höwedes selbstkritisch.

Das Team von Maik Walpurgis trat indes zwar frustriert, aber nicht mutlos die Heimreise an. "Wir hätten den Punkt verdient gehabt. Wir wollen das Positive mitnehmen und uns für das Heimspiel gegen den HSV wappnen", sagte der FCI-Coach.

"Überragend geiles Gefühl" für Burgstaller

Einen richtig schönen Tag hatte nur der Siegtorschütze Burgstaller bei seinem Bundesliga-Debüt. In der 69. Minute hatte der erst zwölf Tage zuvor für 1,5 Millionen Euro aus Nürnberg verpflichtete Stürmer seinen Premierentreffer im Oberhaus noch verpasst, Sekunden vor dem Abpfiff wurde er dann zum Matchwinner.

"Ich habe immer gehofft, dass ich noch eine Torchance bekomme. Es ist ein überragend geiles Gefühl, wenn du in der Nachspielzeit vor der blauen Wand treffen kannst", sagte der 27-jährige Österreicher nach seinem Traumeinstand.

Burgstaller, erst zur zweiten Hälfte für den defensiven Johannes Geis von Weinzierl zur Unterstützung von Eric Maxim Choupo-Moting auf den Rasen geschickt, gehörte neben dem später ebenfalls eingewechselten Donis Avdijaj zu den wenigen Lichtblicken. "Es war gut, dass wir dann mit zwei klassischen Stürmern gespielt haben", befand Weltmeister Höwedes und lobte den Neuzugang. Burgstaller, in Hinrunde mit 14 Toren für Nürnberg bester Zweitliga-Schütze, habe seinen "Torriecher" bewiesen.