31.01.2017 13:37 Uhr

Dejagah wollte "immer zurück nach Wolfsburg"

Ashkan Dejagah ist zurück in Wolfsburg
Ashkan Dejagah ist zurück in Wolfsburg

Mit einem alten Bekannten will der VfL Wolfsburg in der Rückrunde durchstarten. Nach knapp fünf Jahren kehrt Mittelfeldspieler Ashkan Dejagah zu den Niedersachsen zurück.

Im Fanshop des VfL Wolfsburg wurde für Rückkehrer Ashkan "Asche" Dejagah sogar eine halbe Überstunde geschoben und 30 Minuten früher geöffnet. Alles nur, damit die Anhänger in eiligst produzierten schwarzen T-Shirts, beflockt in Grün mit dem Spitznamen des Rückkehrers, am Dienstag die erste Trainingseinheit des 30-Jährigen seit fast fünf Jahren bei den Niedersachsen dem Anlass entsprechend gekleidet verfolgen konnten.

Bei Al-Arabi in Katar ausgemustert, soll der iranische Nationalspieler mit seinen Fähigkeiten dazu beitragen, dass sich die Norddeutschen nach einer verkorksten Vorrunde rasch aus dem letzten Tabellendrittel der Bundesliga verabschieden können. "Ich werde versuchen, im Training Vollgas zu geben und mich anzubieten", sagte der offensive Mittelfeldspieler.

"Ashkan kann uns bereichern"

Schließlich steht der gebürtige Iraner mit zusätzlichem deutschen Pass, 2009 mit dem DFB-Team U21-Europameister, auch für das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte der "Wölfe". Wenige Wochen vor dem EM-Triumph unter Horst Hrubesch in Schweden wurde Dejagah im VfL-Trikot deutscher Meister. Zusammen mit Marcel Schäfer und Kapitän Dieglo Benaglio, die ihn vor seinem ersten Training am Mittellandkanal besonders herzlich begrüßten.

VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe hofft, dass sich der Last-Minute-Transfer für den Verein auszahlt: "Ashkan kann uns bereichern, er ist eine gute Ergänzung für unseren Kader." Ausgehandelt wurde mit dem in Berlin aufgewachsenen Profi ein Vertrag bis zum Saisonende, den der Klub per Option um zwölf Monate verlängern kann.

Ismaël: "Ashkan könnte Samstag im Kader stehen"

Fünf Jahre, angesichts der manchmal schwindelerregenden Personalfluktuation in Wolfsburg eine halbe Ewigkeit, trug Dejagah das VfL-Trikot und hatte angeblich "immer im Kopf, eine Tages zurückzukommen." Trainer Valérien Ismaël will dem neuen Mann natürlich keinen Stammplatz garantieren, stellte aber nach der ersten Übungseinheit fest: "Ashkan ist fit, die Chance, dass er gegen Köln am Samstag schon im Kader steht, ist durchaus gegeben."

Zum Einreiseverbot für Iraner in die USA äußerte sich Dejagah zunächst nicht, vielleicht, weil er sich schon einmal selbst auf der weltpolitischen Bühne verrannt hat. 2007 sagte er eine U21-Länderspielteilnahme in Israel aus "persönlichen Gründen" ab und rief damit deutsche Politiker auf den Plan.

In einem vermeintlich klärenden Gespräch mit dem damalige DFB-Präsidenten Theo Zwanziger versicherte Dejagah, nicht aus rassistischen Gründen seine Reise nach Israel verweigert zu haben. Beim Rückspiel in Deutschland fehlte er dann erneut - offiziell wegen einer "schweren Zerrung".