24.02.2017 10:55 Uhr

Olaf wer? Rebbe kämpft um Profilierung

Olaf Rebbe, der neue starke Mann beim VfL Wolfsburg
Olaf Rebbe, der neue starke Mann beim VfL Wolfsburg

Olaf wer? Erstmals trifft Olaf Rebbe als Sportdirektor des VfL Wolfsburg auf seinen ehemaligen Arbeitgeber Werder Bremen. Der 38-Jährige arbeitet daran, aus dem Schatten seines Vorgängers und Ziehvaters Klaus Allofs herauszutreten.

Bei Wikipedia ist er noch nicht gelistet, seine jungenhaften Gesichtszüge sind eher unauffällig. Und doch wurde Olaf Rebbe im Dezember beim VfL Wolfsburg einer der schwierigsten Jobs der Fußball-Bundesliga anvertraut.

Der 38-Jährige, bei den Wölfen als Sportdirektor Nachfolger des entlassenen Klaus Allofs, soll im Zusammenspiel mit Trainer Valérien Ismaël die Niedersachsen aus der Abstiegszone führen - auch im Nordderby am Freitag gegen seinen Ex-Arbeitgeber Werder Bremen.

Noch jung an Jahren, keine Meriten als Profifußballer - alles Vorhaltungen, die der gebürtige Schwabe an sich abprallen lässt: "Jung oder alt zählt nicht, nur gut oder schlecht. Auch aus einem Lehrling wird mal ein Meister."

Karriereende als Fußballer mit 21 Jahren

Der flexible Manager, der vor vier Jahren seinem langjährigen Vorgesetzten Allofs von der Weser an den Mittellandkanal folgte, ist so selbstbewusst, dass er sich den ihm fehlenden "Stallgeruch" nicht als Problem einreden lässt. "Es sind in der Liga immer mehr Menschen unterwegs, die diese Art von Stallgeruch nicht haben. Ich habe zwar nicht in der Bundesliga gespielt, aber ich bin seit über zwölf Jahren auf hohem Niveau in der Bundesliga tätig", sagt Rebbe selbstbewusst.

Die aktive Karriere Rebbes endete mit knapp 21 Jahren und einem Kreuzbandriss in der Bezirks-Oberliga. 2004 startete er als Trainee beim damaligen Doublegewinner Werder Bremen - und blieb in der Königsklassen-Blütezeit der Hanseaten fast zehn Jahre lang. Unterbrochen nur von zwei Kurzjobs bei der FIFA (WM 2006 in Deutschland) und UEFA (EM 2008 in Österreich und der Schweiz).

Schon 80 Millionen Euro auf dem Transfermarkt bewegt

Eine Mixtur, die Rebbe geholfen hat, ein engmaschiges Netzwerk aufzubauen. Beziehungen, die er dringend brauchte, als es galt, das teure VfL-Starensemble in der Winterpause ohne jede Anlaufphase auf- und umzurüsten. Lustlos-Profi Julian Draxler für 42 Millionen an Frankreichs Meisters Paris St. Germain verkauft, auf dem Transfermarkt rund 80 Millionen Euro bewegt - der neue Mann ließ es zum Jahreswechsel auch im übertragenen Sinne ganz schön krachen.

Nun kann der Hobby-Jogger nur noch darauf hoffen, dass der runderneuerte Kader in den verbleibenden Spielen bis zum Saisonende auch liefert. Schließlich sollen im Sommer in Wolfsburg 20 Bundesligajahre gebührend gefeiert werden. Doch sollte der Meister von 2009 tatsächlich absteigen, wird die Party abgesagt - und Rebbe dürfte seinen Job los sein.