12.03.2017 17:26 Uhr

Schalke fegt Augsburg aus der Arena

Guido Burgstaller schoss den FC Schalke zum Heimsieg gegen den FC Augsburg
Guido Burgstaller schoss den FC Schalke zum Heimsieg gegen den FC Augsburg

Inmitten des deutschen Duells im Europapokal hat sich Schalke 04 der Abstiegssorgen in der Bundesliga vorerst entledigt und sich gegen den FC Augsburg den Frust von der Seele geschossen

Vier Tage vor dem Achtelfinalrückspiel in der Europa League bei Borussia Mönchengladbach fertigten die Königsblauen den FC Augsburg mit 3:0 (3:0) ab und beendeten ihre Negativserie von sechs Pflichtspielen ohne Sieg.

Mit dem Erfolg gegen den Ex-Klub ihres Trainers Markus Weinzierl kletterten die Gelsenkirchener auf den elften Platz und können wieder vorsichtig nach oben schauen: Der Rückstand auf die internationalen Ränge ist auf fünf Punkte geschrumpft.

Vor allem aber tankte Schalke Selbstvertrauen für das zweite Duell mit Gladbach am Donnerstag und darf in dieser Verfassung trotz des unbefriedigenden 1:1 im Hinspiel auf den Viertelfinaleinzug hoffen. 

Weinzierl schwärmt, Baum kritisiert

"Wir haben die ersten 45 Minuten sehr stark gespielt. Riesenkompliment an meine Mannschaft. In der zweiten Hälfte haben wir gemerkt, dass wir einige Spiele in den Knochen haben. Aber ich bin dennoch sehr zufrieden. Viele haben uns ja in der Europa League schon abgeschrieben, aber wir glauben an unsere Chance", lobte Markus Weinzierl den Auftritt seiner Mannschaft.

"Wir haben das Spiel in den ersten 45 Minuten verloren. Wir betteln vor dem 0:1 um eine Ecke, vor dem zweiten Gegentreffer lassen wir den Gegner zu einfach durchlaufen. Dann verschießen wir auch noch den Elfer und kassieren in Unterzahl das 0:3. Man muss aber auch etwas Positives hervorheben: In der zweiten Hälfte war es deutlich besser", erklärte FCA-Coach Manuel Baum.

Verhaegh scheitert vom Punkt

Mit seinen Toren Nummer fünf und sechs im zwölften Pflichtspiel für Königsblau (4. und 29.) legte Guido Burgstaller die Basis für den fünften Sieg im sechsten Schalker Heimspiel gegen Augsburg. Auch Daniel Caligiuri, der zweite Wintereinkauf, traf für die Gelsenkirchener (35.), die erstmals seit dem 27. November (3:1 gegen Darmstadt) wieder drei Tore in einem Bundesligaspiel erzielten. Für Augsburg verschoss Kapitän Paul Verhaegh einen Foulelfmeter (32.).

Weinzierl musste auf Mittelfeldmotor Leon Goretzka (muskuläre Probleme im Oberschenkel) verzichten. Für den Ex-Bochumer war erstmals seit dem 21. Januar (1:0 gegen Ingolstadt) Max Meyer in die Bundesliga-Startelf zurückgekehrt. FCA-Coach Manuel Baum fehlten die verletzten Raphael Framberger (Meniskus-OP) und Jan Morávek (Adduktorenprobleme). Dafür stand Verhaegh nach Rückenproblemen wieder im Team, zudem gab Wintereinkauf Moritz Leitner sein Startelf-Debüt.

Augsburg setzt auf Defensive

Baum hatte zudem von Dreier- auf Viererkette in der Abwehr umgestellt. Schon beim zweiten Eckball der Schalker allerdings passte die Augsburger Defensive nicht auf, der Ball kam zu Burgstaller, der ihn völlig freistehend über die Linie drückte. Die frühe Führung brachte aber zunächst wenig Sicherheit ins Spiel der Gastgeber. Zu viele Ungenauigkeiten im Passspiel und zu wenig Bewegung im Mittelfeld erschwerten den Aufbau, nur selten kombinierten sich die Königsblauen bis in den Augsburger Strafraum.

Die Gäste hielten sich trotz des Rückstands sehr zurück. Die Folge: Vor beiden Toren geschah zunächst wenig. Erst ein Geniestreich von Choupo-Moting, der in seinem 200. Bundesligaspiel zwei Gegenspieler stehen ließ und Burgstaller freispielte, löste den Knoten. Der Österreicher hatte bei seinem dritten Tor innerhalb von vier Tagen genauso wenig Mühe wie beim 1:0.

Schalke dominiert nach der Pause

Als im Gegenzug Benedikt Höwedes Raúl Bobadilla im Strafraum von den Beinen holte, hatte Augsburg die Chance zu verkürzen. Doch Verhaegh scheiterte mit einem schwachen Schuss vom Punkt an Torhüter Ralf Fährmann. Nur drei Minuten später setzte sich Sead Kolašinac links durch, seine Hereingabe verwertete Caligiuri zur frühen Entscheidung. Augsburgs Chancen schwanden weiter, weil Bobadilla noch vor der Pause verletzt vom Feld musste.

Auch nach dem Seitenwechsel beherrschte Schalke das Geschehen. Die Gastgeber kombinierten flüssig und waren weiteren Treffern näher als die Augsburger ihrem ersten Tor. Große Risiken gingen beide Mannschaften aber nicht mehr ein.