22.03.2017 12:53 Uhr

Ex-HSV-Profi schießt gegen Ex-HSV-Profi

Ex-HSV-Ösi Paul Scharner hat gegen Heiko Westermann geschossen
Ex-HSV-Ösi Paul Scharner hat gegen Heiko Westermann geschossen

Nur vier Spiele hat Paul Scharner für den Hamburger SV gemacht, kam dabei insgesamt auf magere 46 Einsatzminuten. Viereinhalb Jahre ist das mittlerweile her, doch im Kopf des Österreichers spuken immer noch schlimme Erinnerungen an seine Zeit beim Klub von der Elbe herum. 

Sich selbst habe er nichts vorzuwerfen, erklärte der Österreicher gegenüber "bwin.de". Sein einziger Fehler sei gewesen, sich anfangs zu verletzen.

Viel schwerwiegender seien die Probleme mit einem seiner ehemaligen Mitspieler und Konkurrenten in der Verteidigung gewesen: Heiko Westermann habe damals "eine riesige Lobby" im Verein gehabt, die sich Scharner bis heue nicht erklären kann.

"Ich glaube, ich hatte noch nie einen Mitspieler, der so viele Tore verschuldet hat wie er und trotzdem immer gesetzt war", schoss der 37-Jährige gegen Westermann und legte noch einmal deutlich nach: "Von den 60 Toren, die wir bekommen haben, hat er gefühlt 30 verschuldet."

Fink war kein Scharner-Fan

Auch mit dem damaligen Trainer Thorsten Fink lief es alles andere als gut. "Mit ihm hatte ich leider kein besonders gutes Verhältnis, noch dazu hat dann ein Machtkampf zwischen ihm und dem Sportdirektor Frank Arnesen angefangen."

Durch diesen Zwist seien Akteure wie er, die von Arnesen verpflichtet wurden, auf einmal außen vor gewesen. "Es haben nur mehr die Spieler gespielt, die Thorsten Fink geholt hat", ärgerte sich Scharner. Das habe dann damit geendet, dass der Sportdirektor rausgeschmissen wurde und der ungeliebte Trainer auf einmal der neue starke Mann gewesen sei. Eine unschöne Situation für den Verteidiger, der entweder auf der Bank schmoren musste oder sich gar auf der Tribüne und/oder bei der zweiten Mannschaft wiederfand.

"Das Paradoxe war, dass er [Arnesen, Anm. d. Red.] Oliver Kreuzer als neuen Sportdirektor wollte, der ihn dann im Endeffekt gefeuert hat", erklärte Scharner und fügte hinzu: "Den Schock stelle ich mir sehr groß vor, wenn du einen guten Bekannten als Sportdirektor holst und der dich dann raus wirft."

Obwohl es sportlich nicht rund lief, bereut der 37-Jährige seine Saison an der Elbe nicht. "Es war eine schöne Zeit mit der Familie in einer wunderschönen Stadt. Privat haben wir viele Freunde gewonnen. Außerdem wäre ich nicht FA-Cup-Sieger, wenn es beim HSV funktioniert hätte", gab Scharner lachend zu Protokoll.