26.04.2017 08:51 Uhr

FCB-Umbruch: Matthäus fordert 100-Mio.-Ausgaben

Lothar Matthäus kritisiert Schalke 04 und Bayern München
Lothar Matthäus kritisiert Schalke 04 und Bayern München

Lothar Matthäus hat Schalke 04 und Bayern München hart für den Umgang mit dem Aus im Europapokal kritisiert. Vom Rekordmeister fordert der 150-fache Nationalspieler nun ein Mega-Investment auf dem Transfermarkt.

Dass Schalke nach einer 3:0-Führung in Überzahl noch zwei Treffer im Rückspiel gegen Ajax Amsterdam kassiert habe, sei "fahrlässig und naiv" gewesen, erklärte Matthäus in seiner "Sport Bild"-Kolumne. "Schalke ist einfach nicht reif genug, es fehlt ein Leader im Mittelfeld, der Ordnung und Struktur ins Spiel bringt: ein Typ wie Xabi Alonso", führte Matthäus aus. "Auf Schalke müssen sich alle hinterfragen: Spieler, Trainer, Manager."

Coach Markus Weinzierl stehe besonders im Fokus. "Sollte Schalke am Ende der Saison das internationale Geschäft verpassen, dann dürfte es die erste und letzte Saison von Markus Weinzierl auf Schalke gewesen sein", prognostizierte Matthäus.

Auch die Münchner bekamen ihr Fett weg, vor allem aufgrund der harschen Schiri-Schelte nach der 2:4-Niederlage bei Real Madrid. Matthäus forderte von den Verantwortlichen, "fair und realistisch" zu sein. "Die Schiedsrichter haben auf beiden Seiten Fehler gemacht. Natürlich war das in Madrid am Ende mit entscheidend. Aber: Schon zuvor waren beide Elfmeterpfffe für Bayern in meinen Augen Fehlentscheidungen", erläuterte Matthäus.

Matthäus kritisiert auch Ancelotti

Im Hinblick auf die Gelb-Rote Karte gegen Arturo Vidal habe es Bayern-Trainer Carlo Ancelotti versäumt, den Chilenen auszuwechseln und "die eigene Mannschaft vor ihm zu schützen".

Der FCB müsse angesichts des Umbruchs im Kader nun tief in die Tasche greifen. "Gesamt-Investitionen im Bereich von 100 Millionen Euro sind nötig und möglich", so Matthäus, "wobei ich mir gut vorstellen kann, dass die Bosse den Mut haben, einen einzelnen Spieler für 50, 60 Millionen Euro zu holen, wenn sie von ihm überzeugt sind.

Auch Ancelotti sieht der Weltmeister von 1990 in diesem Zusammenhang in der Pflicht. "Ich kann verstehen, dass ein Spieler wie Joshua Kimmich mit Abwanderungsgedanken spielt, wenn er über Monate links liegen gelassen wird. Die Erfahrung lehrt bei Ancelotti, dass er auf ältere Spieler setzt. Der Bayern-Trainer muss sich aber der Jugend öffnen, um die Zukunft des Vereins erfolgreich mitzugestalten", erklärte Matthäus.