04.07.2017 09:32 Uhr

Hitzfeld sicher: Klopp wird mal Bayern-Trainer

Ottmar Hitzfeld (li.) glaubt, dass Klopp (r.) bald die Bayern trainiert
Ottmar Hitzfeld (li.) glaubt, dass Klopp (r.) bald die Bayern trainiert

Trainer-Ikone Ottmar Hitzfeld sieht den aktuellen Liverpooler Teammanager Jürgen Klopp früher oder später auf der Trainerbank von Rekordmeister Bayern München.

"Klopp kennt die Bundesliga, er wurde deutscher Meister und Pokalsieger. Ich denke und erwarte, dass er irgendwann beim FC Bayern Trainer sein wird", sagte der frühere Münchner Meistertrainer bei "t-online.de".

Zuvor erwartet der 68-Jährige allerdings, dass Klopp (Vertrag bis 2022) den FC Liverpool in der Premier League zum Titel führen wird. "Er wird über kurz oder lang englischer Meister, davon bin ich fest überzeugt. Er baut in Liverpool etwas auf, ist Motivator, anerkannt und eine fantastische Werbung für deutsche Trainer. Sich in England durchzusetzen, ist nicht einfach - er hat es geschafft."

Klopp gehört für Hitzfeld nicht zu den Top Five

Für Hitzfeld, der 1997 mit Borussia Dortmund und 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewann, zählt Klopp allerdings noch nicht zu den fünf aktuell besten Trainern der Welt. Dort ordnet der frühere Schweizer Nationaltrainer Zinédine Zidane von Königsklassen-Gewinner Real Madrid an der Spitze ein.

Dem Franzosen folgen nach Hitzfelds Einschätzung der aktuelle Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, Pep Guardiola (Manchester City), Antonio Conte (FC Chelsea) und Massimiliano Allegri von Juventus Turin. Klopp gehöre noch nicht in diese Reihe, weil er "bisher keine großen internationalen Titel gewonnen" habe.

Hitzfeld: Gnabry wird man verleihen

Außerdem äußerte sich Hitzfeld zur Mannschaft des FC Bayern für die neue Saison und hatte dabei ein besonders Lob für einen Confed-Cup-Sieger übrig. "Auf der rechten Seite kann ich mir vorstellen, dass Kimmich ein zweiter Lahm wird, wenn er regelmäßig spielt", erklärte der ehemalige FCB-Coach: "Kimmich ist ein Topspieler, unglaublich spielstark." Die weitere Frage müsste nun sein: "Welchen Spieler kann man noch verkaufen, der nicht den Durchbruch geschafft hat – Costa, Coman, Sanches?"

Eine Antwort darauf, wollte der 68-Jährige allerdings nicht geben. Stattdessen wich er auf die Personalie Serge Gnabry aus: " Ich könnte mir vorstellen: Wenn Bayern Coman oder Costa verkauft, wird er bestimmt bleiben – ansonsten wird man ihn verleihen."

CR7? "Ein Weihnachtsgeschenk"

Dass die Bayern weiter auf der Suche nach einer so genannten "Granate" sind, wie Uli Hoeneß sie ankündigte, ist für Hitzfeld ganz normal. "Es gehört zum Standard der Bayern und zum Prestige, dass man auf dem Transfermarkt zuschlägt", erklärte er, fügte jedoch hinzu: "Wenn man jetzt einen [Alexis, d. Red.] Sánchez holen würde, müsste wieder jemand auf die Bank – das kann auch Probleme schaffen. Bayern wird sich das gut überlegen, ob sie wirklich noch jemanden dieser Kategorie holen."

Die Gerüchte rund um einen Transfer von Cristiano Ronaldo haben Hitzfeld zum Schmunzeln gebracht. "Für die Fans wäre das natürlich ein Highlight, ein Weihnachtsgeschenk, wenn man Cristiano Ronaldo verpflichten könnte. Aber das ist utopisch", sagte der Schweizer: "Er würde den Gehaltsrahmen sprengen und Bayern würde sich finanziell auch bei anderen Spielern selbst unter Zugzwang setzen."

Außerdem benötige der Klub gar keinen Weltstar, um erfolgreich zu sein. "Der FC Bayern hat immer wieder bewiesen, dass er zu den besten vier Mannschaften der Welt gehört. Man braucht keinen Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo. Es werden auch andere Klubs Champions-League-Sieger. Ein hervorragendes Scouting-Team ist wichtiger – und das haben sie."