27.07.2017 10:59 Uhr

Klinsmann senior: "Jonathan wird Zeit brauchen"

Klinsmann senior hat sich zu seinem Sohn geäußert
Klinsmann senior hat sich zu seinem Sohn geäußert

Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann setzt sich bei der Suche nach einem neuen Trainerjob nicht unter Druck.

"Ich bin nicht heiß darauf, sofort ein neues Abenteuer anzugehen", sagte der 52-Jährige dem "kicker". Klinsmann war im November 2016 als Trainer der US-Nationalmannschaft entlassen worden. Seitdem wartet der Welt- und Europameister auf eine neue Anstellung.

"Es ist für mich eine wirklich sehr willkommene Pause. Es kam alles zu einem richtig guten Zeitpunkt, weil ich im vergangenen halben Jahr mal wieder Zeit für andere Dinge hatte. Nächstes Jahr kann ich schauen, ob sich etwas Neues ergibt", sagte der "Vater" des Sommermärchens von 2006.

Sein persönlicher Fokus liegt auf einem erneuten Engagement als Nationaltrainer. "Es ist so, dass unsere Tochter 15 ist und in die 10. Klasse geht. Da kann man nicht einfach sagen: Ich gehe nach Europa und übernehme einen Klub. Da müsste die Familie mitgehen. Ein Nationalteam wäre aufgrund der familiären Situation sicher einfacher", sagte der Wahl-Amerikaner, dessen Sohn Jonathan kürzlich einen Vertrag als Torwart bei Hertha BSC unterschrieb.

"Sein Ziel war immer Europa"

Die Entscheidung seines Sprösslings lobt Klinsmann senior ausdrücklich. "Ich habe meinem Sohn gesagt: Wenn du es bei Hertha schaffst, bist du ganz nah an der 1. Liga. Und: Wenn du in Europa Fuß fassen willst, musst du jetzt gehen, sonst wird die Lücke zu groß. Er hätte bei jedem MLS-Team unterschreiben können, die haben sich alle gemeldet. Sein Ziel war es aber immer, nach Europa zu gehen", so der ehemalige Stürmer.

Jonathan Klinsmann ist bei den Berlinern zunächst als Nummer drei hinter Rune Jarstein und Thomas Kraft eingeplant. "Er wird jetzt nicht unruhig, er überdreht nicht. Er weiß, dass er sich als Nummer 3 erst einmal hinten anstellen muss", versicherte Klinsmann.

Zugleich warnte der 52-Jährige vor einer überhöhten Erwartungshaltung. "Es ist eine Riesenumstellung für ihn vom College- auf Profi-Fußball. Er soll sich nicht beirren lassen, wenn es mal ein Tief gibt. Insgesamt wird alles noch seine Zeit brauchen. Er hat Talent, verfügt über ein gesundes Selbstvertrauen", so Klinsmann, der entscheidenden Anteil an der Hertha-Verpflichtung hatte: "Ich habe Michael Preetz mal darauf aufmerksam gemacht, sie haben Jonathan dann bei der U-20-WM beobachtet".