27.07.2017 18:56 Uhr

Sven Bender nicht wegen Bruder bei Bayer

Die Bender-Zwillinge greifen in der nächsten Saison gemeinsam in Leverkusen an
Die Bender-Zwillinge greifen in der nächsten Saison gemeinsam in Leverkusen an

Seit ihrem Abschied von 1860 München haben Lars und Sven Bender außerhalb der Nationalmannschaft nicht mehr in einem Team zusammen gespielt. Nun kämpfen beide für Bayer 04 Leverkusen und wollen an alte Zeiten anknüpfen. Dabei hatte der Wechsel vom langjährigen BVB-Dauerbrenner Sven Bender nichts mit seinem Bruder zu tun.

"Natürlich habe ich mich gefreut, aber das war nicht das eigentliche Ziel meines Wechsels. Ich habe mich für diesen Klub entschieden", so der Ex-Dortmunder beim Pressegespräch im österreichischen Kaprun, wo Bayer Leverkusen derzeit sein Trainingslager abhält. Vielmehr wolle Bender wieder "sportlich mehr zum Zug kommen".

Letztlich sehe er sich und seinen Bruder Lars auch in der Mannschaft differenziert: "Das ist Lars Bender, Kapitän von Bayer Leverkusen und ich bin Sven Bender und bin von Borussia Dortmund als Neuzugang gekommen. Ich sehe uns als einzelne Personen, die jeder für sich einen wichtigen Teil in der Mannschaft einnehmen wollen."

Nasen-Verletzung? "Geht schon"

Nun will der neue Mann, der den nach Dortmund abgewanderten Ömer Toprak in der Defensive ersetzen soll, angreifen: "Leverkusen ist ein sehr ambitionierter Verein und war in den letzten Jahren in der Champions League auch immer eine große Nummer. Wir wollen anpacken, damit Bayer wieder dahin kommt."

Auch von seiner jüngsten Verletzung will sich "Manni" Bender, wie er bei seinen ehemaligen Mannschaftskollegen beim BVB genannt wird, nicht aus der Fassung bringen. Beim Testspiel gegen Sandhausen verletzte sich der Verteidiger an der Nase: "Ich habe meine Nase nach dem Spiel in Sandhausen nicht mehr untersuchen lassen. Wenn ich mit etwas Erfahrung habe, dann mit meiner Nase. Es fühlt sich nicht toll an, ich habe auch noch Schmerzen – aber es geht schon."

Lars Bender will Bayer-Fehler beheben

Sein Bruder Lars erklärte derweil, dass er sich über den Wechsel seines Bruders gefreut habe. "Ich habe ja schon gesagt, dass wir immer mal wieder gerne in einer Mannschaft zusammenspielen wollten. Aber ich hatte gedacht, dass es eher zum Ende der Karriere sein würde. Schön, dass Sven hier ist." Doch auch der Kapitän legt das Augenmerk in der neuen Saison eher auf die sportlichen Ziele.

"Es ist einiges schief gelaufen. Es wurden Fehler gemacht, intern war nicht alles ganz sauber. Vielleicht wurden zu lange die Augen davor verschlossen, dass man auch ganz unten reinrutschen kann, obwohl man eigentlich viel Qualität hat", so der 28-Jährige deutlich.

Der neue Trainer Heiko Herrlich sei dafür der richtige Mann: "Er lebt Mannschaftsgeist vor und will jeden mitnehmen. Er will, dass sich jeder auch ein Stück weit neu entdeckt und über seine Grenzen hinausgeht."