04.08.2017 16:42 Uhr

"Super" Cup: Ein Fingerzeigchen für die Saison

Pierre-Emerick Aubameyang und Robert Lewandowski (r.) stehen vor dem ersten Pflichtspiel der Saison
Pierre-Emerick Aubameyang und Robert Lewandowski (r.) stehen vor dem ersten Pflichtspiel der Saison

Am Samstag gehört die ungeteilte Aufmerksamkeit der deutschen Fußballlandschaft einmal mehr dem FC Bayern München und Borussia Dortmund. 

Um 20:30 Uhr treffen die beiden Dauerrivalen der letzten Dekade im Dortmunder Fußballtempel aufeinander, um ihrer Vitrine den ersten offiziellen Titel der Saison, den Supercup 2017, hinzuzufügen.

Was im ersten Moment, wie vom Namen des Wettbewerbs versprochen, "super" klingt, ist bei näherer Betrachtung allerdings nicht vielmehr, als ein nettes Konstrukt des deutschen Fußball-Oberhauses, das 2010 nach 14-jähriger Abstinenz von der DFL als Appetithappen für die anstehende Saison wiederbelebt wurde.

Klar, die Paarungen können sich sehen lassen - allein fünfmal kam es zum munteren Stelldichein zwischen den Borussen und Bayern, der letzte Supercup ohne eine der beiden Branchengrößen wurde 1993 ausgetragen - das Ergebnis des Duells besitzt allerdings überschaubare Aussagekraft.

Nur ein Muster ohne Wert?

Beispiel gefällig: 2013 schoss ein furioser BVB die Bayern mit 4:2 aus dem Stadion, ein Jahr später wiederholten die Schwarzgelben ihren Erfolg mit einem 2:0 über den Rekordmeister, der die Dortmunder am Ende der jeweils anstehenden Saison dennoch um Welten distanzierte.

Dank kleiner Modifikationen - seit 2011 findet die Partie nicht mehr auf neutralem Boden statt, auf eine kräftezehrende Verlängerung wird seit dem Revival ebenfalls verzichtet - hat der Supercup zugegebener Maßen dennoch seinen Reiz.

Immerhin ist es das erste Duell unter Wettbewerbsbedingungen: Folglich muss erstmals in der Saison auf Wechselorgien verzichtet werden und das Gros der meist noch wenig bekannten Juniorenspieler wird seinen Platz im Kader wieder geräumt haben. An Motivation dürfte es angesichts des Gegners ebenso nicht mangeln. BVB-Coach Bosz betonte auf der PK zum Spiel, man wolle den Titel holen und untermauerte dies mit einem schlichten Grund: "Ich hasse es zu verlieren."

Noch Zeit bis zum ersten ernsten Ernstfall

Von einem Muster ohne Wert kann also keine Rede sein, mehr als ein Fingerzeigchen wird der Ausgang des nächsten Aktes des "German Clasico" allerdings auch nicht. Zumal bis zum Bundesligaauftakt noch satte zwei, bis zur ersten DFB-Pokal-Runde noch eine Woche ins Land ziehen. Bis zum ersten wirklich ernsten Ernstfall wird demnach noch so manche Stellschraube justiert. 

Kurz: Ganz so super ist die Sache vielleicht doch nicht, die Spieler können im besten Fall jedoch Selbstvertrauen tanken und wir Fans uns hoffentlich auf ein unterhaltsames Spiel freuen.

Marc Affeldt