23.08.2017 08:49 Uhr

Tönnies stellt 50-Mio.-Transfers in Aussicht

Blickt optimistisch in die Zukunft: Schalke-Boss Clemens Tönnies
Blickt optimistisch in die Zukunft: Schalke-Boss Clemens Tönnies

Aufbruchstimmung auf Schalke: Nicht erst seit dem überzeugenden 2:0-Auftaktsieg gegen Vizemeister RB Leipzig hofft ganz Gelsenkirchen auf eine neue Erfolgs-Ära der Knappen. Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies hat sich nun zu den sportlichen Zielen des Klubs und den wirtschaftlichen Zwängen des Fußballgeschäfts geäußert.

Im Interview mit der "Sport Bild" zeigt sich der 61-Jährige gewohnt angriffslustig: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Weichen stellen, um in dieser Saison wieder oben anzugreifen. Wir haben das Potenzial dafür, die Mentalität ist jetzt eine andere", so Tönnies, der klare Vorstellungen hat: "Mittelmaß ist nicht mein Ding und kann auch nicht der Anspruch von Schalke 04 sein".

Eine entscheidende Rolle soll dabei der neue Teammanager Domenico Tedesco spielen: "Wir haben mit Domenico einen herausragenden Trainer. Ihn zu verpflichten ist eine spannende und gute Entscheidung gewesen", lobt der Schalke-Boss, der die Beweggründe für die Verpflichtung des früheren Aue-Coaches erläutert: "Wir haben keinen Trainer mit großem Namen geholt, der uns Glanz bringt – Glanz hat Schalke genug. Wir brauchten jemanden, der uns über die Leistung wieder dorthin bringt, wo wir hingehören".

Um endgültig in die Ligaspitze zurückzukehren, schreckt Tönnies nicht davor zurück, in Zukunft neue Transferrekorde aufzustellen: "Wir müssen uns darauf einstellen, in Zukunft mal 40 oder 50 Millionen Euro für einen Spieler zu bezahlen. Dafür müssen wir uns wirtschaftlich vorbereiten", fordert der erfolgreiche Unternehmer.

Die jüngsten Entwicklungen im internationalen Fußball sind ihm nicht verborgen geblieben: "Auch unsere Spirale dreht sich weiter nach oben. Wir müssen in der Lage sein, uns auch in Zukunft eine wettbewerbsfähige Mannschaft leisten zu können. Ich wies schon vor drei Jahren darauf hin, dass insgesamt die Ausgaben steigen. Damals sagte ich, dass wir in der Lage sein müssen, allein für das Gehaltsbudget 100 Millionen Euro Jahr für Jahr für die Mannschaft zu bezahlen".

Goretzka hat die "Gelegenheit, einer der ganz großen Schalker zu werden"

Tief in die Tasche greifen will Tönnies für den national und international umworbenen Mittelfeldstar Leon Goretzka. "Wir werden alles dafür tun, dass er auf Schalke bleibt. Da haben wir einiges zu bieten. Nicht nur, was das Finanzielle betrifft, werden wir uns nicht geschlagen geben", kündigte der Vorstandsvorsitzende an.

Der 22-Jährige, dessen Vertrag 2018 ausläuft, habe "das Format, in jedem Verein zu spielen. Er bekommt aber bei uns, dem fünftgrößten Klub der Welt, die Gelegenheit, einer der ganz großen Schalker zu werden", so Tönnies. Der 61-Jährige hofft, dass sich Goretzka nicht nur vom Geld leiten lässt: "Ich glaube, dass Leon klug ist und das erkennt. Wenn einen Spieler immer nur das Geld treibt, dann bleibt er auf der Strecke".