14.10.2017 12:02 Uhr

Torwart-Ikone wettert: "Heute fast alles Söldner"

Uli Stein kritisierte die Spieler für ihre
Uli Stein kritisierte die Spieler für ihre "langweiligen" Interviews

Torwart-Ikone Uli Stein war für seine Sprüche bekannt und hat in seiner Karriere schon für manche Schlagzeilen gesorgt. Die heutige Spieler-Generation hat der 62-Jährige jetzt stark für ihr Verhalten kritisiert.

"Niemand hat mehr eine eigene Meinung. Die Fußballer heute sind wie Politiker: Sie reden viel und sagen nix", bemängelte Stein in einem "Sport Bild"-Interview: "Die Kommentare der Spieler kannst du nach dem ersten Spieltag aufnehmen und bis Saisonende zu jedem Spiel wieder abspielen. Alles einstudierte Standardsätze, immer dieselben Antworten."

Für die Fans sei es eben schöner, wenn "es mal rappelt", so der ehemalige DFB-Torwart, der Franz Beckenbauer einst als "Suppenkasper" bezeichnete.

Außerdem kritisierte Stein die mangelnde Vereinstreue der Spieler. "Es geht nur noch im Geld, Geld, Geld! Das sind heute fast alles Söldner", sagte der Ex-HSV-Keeper: "Einer wie Thomas Müller, der wahrscheinlich seine ganze Karriere bei Bayern bleibt, ist die absolute Ausnahme."

Dembélé, der "20-jährige Bengel"

Gerade für das Verhalten des ehemaligen BVB-Angreifers Ousmane Dembélé findet Stein absolut kein Verständnis. Der Franzose hatte seinen Wechsel zum FC Barcelona mit einem Trainingsstreik erzwungen.

"Es ist traurig, dass ein 20-jähriger Bengel seinen Wechsel so erpressen kann", erklärte Stein und erinnerte sich an frühere Zeiten: "Bis zum Vertragsende hätte Dembélé kein Spiel mehr für den HSV gemacht."

Doch durch die hohen Ablösesummen würden die Klub-Bosse verständlicherweise schwach werden. "Die Spieler wissen das und werden immer mächtiger", bedauerte Stein.