05.11.2017 10:31 Uhr

Video-Chef Krug bestreitet Schalke-Bevorteilung

Hellmut Krug weist die Vorwürfe zurück
Hellmut Krug weist die Vorwürfe zurück

Videobeweis-Chef Hellmut Krug hat den Vorwurf der Bevorteilung des Bundesligisten Schalke 04 entschieden zurückgewiesen. Laut des DFB beharrt der Gelsenkirchener darauf, dass es den in der "Bild am Sonntag" geschilderten Vorfall nicht gegeben habe.

Konkret geht es um zwei Entscheidungen am 10. Spieltag während der Partie der Schalker gegen den VfL Wolfsburg (1:1). Laut dem Bericht habe Krug, der das Videobeweis-Projekt leitet, als Supervisor des Spiels den eigentlichen Video-Assistenten Marco Fritz zweimal bei Strafstoß-Entscheidungen zu Gunsten der Königsblauen überstimmt. 

Krug bestreitet das. "Wir sind als Supervisor nicht befugt, die Entscheidungen der Video-Assistenten zu beeinflussen oder sie gar zu überstimmen", sagte der 61-Jährige: "Daher spielt es auch keine Rolle, wo ich geboren bin. Unsere Aufgabe besteht in erster Linie darin, die Video-Assistenten auf ihre Spiele vorzubereiten, ihre Leistung zu beobachten und ihnen nach dem Spiel ein Feedback zu geben."

Heidel: Schalke wird nicht bevorzugt

Zum einen steht der Zweikampf zwischen Wolfsburgs Guilavogui und Schalkes Kehrer im Fokus. Schiedsrichter Markus Schmidt entschied auf Weiterspielen, wurde dann über Funk von Marco Fritz jedoch überstimmt und gab Strafstoß. Allerdings wollte Fritz der "Bild am Sonntag" zufolge den Hinweis auf Strafstoß überhaupt nicht erteilen, wurde letztlich aber von Projektleiter Krug überstimmt.

Zum anderen wird über eine andere Entscheidung kurz vor Spielende von Schiri Schmidt diskutiert. Erneut stand Kehrer im Mittelpunkt, der den Ball mit der Hand berührte. Schmidt pfiff nicht, allerdings wollte Fritz mithilfe des Video-Beweises eingreifen. Krug überstimmte den Video-Schiedsrichter jedoch erneut, sodass das Spiel ohne Strafstoß weiter lief.

Dem Bericht zufolge habe es in den vergangenen Wochen und Monaten allerdings mehrere ähnliche Vorfälle gegeben, bei denen Hellmut Krug Einfluss genommen haben soll.

Schalkes Manager Christian Heidel wollte die Angelegenheit gegenüber der "Bild am Sonntag" allerdings "nicht kommentieren" und betonte lediglich, dass die Königsblauen keine Vorteile durch den Video-Beweis erhalten hätten: "Ich kann nur sagen, dass die Video-Schiedsrichter diese Saison auch schon Entscheidungen gegen Schalke getroffen haben."