17.11.2017 14:03 Uhr

Skandalakte Auba: Paradiesvogel sorgt für Wirbel

Sorgt mit seinen Extravaganzen immer wieder für Ärger: Pierre-Emerick Aubameyang
Sorgt mit seinen Extravaganzen immer wieder für Ärger: Pierre-Emerick Aubameyang

Eine Lustreise nach Mailand, ein unmoralisches Angebot aus China oder sein umstrittener Maskenjubel: Pierre-Emerick Aubameyang beherrscht bei Borussia Dortmund die Schlagzeilen - und das nicht nur wegen seiner inzwischen 136 Tore für den Pokalsieger.

"Ich bin wie ein Kind, das es genießt, Fußball zu spielen", erklärte der Knipser einmal. Doch nun hat es der 28-Jährige mit dem extravaganten Kleidungsstil übertrieben - und diesmal reichte ein im Vergleich zu den vorherigen Aufregern fast schon schnödes Zuspätkommen.

Am Donnerstag war er nach Angaben der "Bild" 35 Minuten zum Abschlusstraining vor dem Duell mit dem VfB Stuttgart gekommen. Er habe sich statt 14:00 Uhr 14:30 als Zeit des Trainingsbeginns gemerkt.

Die Folge: Suspendierung. Wie schon vor knapp einem Jahr, als er trotz eines Verbots nach Mailand flog und deswegen in der Champions League gegen Sporting Lissabon aussetzen musste.

Auba uneinsichtig

Damals hatte sich der Torjäger einsichtig gezeigt, diesmal reagierte er mit Unverständnis. "Ich verstehe es wirklich nicht. Ich wollte nicht zu spät zum Training kommen", sagte Aubameyang der "Bild"-Zeitung. Die Strafe vor einem Jahr habe er dagegen nachvollziehen können, "weil ich gegen eine Ansage verstoßen habe."

Allerdings dürfte es mehr als fraglich sein, dass es beim Pokalsieger keine Vorgabe für die Spieler gibt, pünktlich zum Training oder zu Treffpunkten zu kommen. Zumal es übereinstimmenden Medienberichten zufolge nicht das erste Mal in dieser Saison gewesen sein soll.

Werbedreh für Privatsponsor

Und die Verspätung war nicht der einzige Eklat der Woche. Am Mittwoch hatte sich der Gabuner mit dem Fußball-Freestyler Séan Garnier zu einem nicht genehmigten Werbedreh für einen privaten Sponsor auf dem BVB-Vereinsgelände getroffen - inklusive mehrköpfiger Kamera-Crew.

Dass Auba-Kumpel Garnier mit Red Bull den gleichen Hauptsponsor wie Ligakonkurrent RB Leipzig hat, dürfte den Verantwortlichen bei der Borussia besonders sauer aufgestoßen sein. 

Genau wie die Tatsache, dass der Franzose auf seinem Instagram-Account ein Foto von dem Dreh auf dem Trainingsplatz veröffentlichte. 

Dem Vernehmen nach ist es BVB-Profis generell verboten, kurz vor einem Spiel an privaten Marketing-Aktionen teilzunehmen. 

Exzentriker zerstört das Teamklima

Bisher ließ BVB-Trainer Peter Bosz seinen unumstrittenen Star an der langen Leine - bis zum Donnerstag. Die Zeiten, in denen der Klub Aubameyang, an guten Tagen die Lebensversicherung der Dortmunder, seine Extravaganzen durchgehen ließ, sind offenbar vorbei.

Zumal der in Frankreich geborene Gabuner im Gegensatz zum Start der Saison in den letzten Wochen nichts zurückgab. Keine Tore, mangelnde Defensivarbeit, dazu eine Körpersprache, die an vieles erinnerte - aber nicht an einen hochmotivierten Bundesligaspieler. 

Auch bei den Mitspielern sollen Aubas Extrawürste und Eskapaden nicht gut ankommen. Nach "Bild"-Informationen sei der Paradiesvogel in der Mannschaft immer mehr isoliert und eine Gefahr für die Team-Harmonie.

Maske, Mailand, Mega-Gehalt

Das letzte Vorkommnis war ganz offensichtlich eins zu viel. Denn zwischen seinen sportlichen Highlights überzog es der Freund schneller Autos immer mal wieder. In der vergangenen Saison blieb neben dem Mailand-Trip vor allem der Maskenjubel in Erinnerung.

Im Revierderby bei Schalke 04 hatte er sich nach seinem Führungstreffer eine Maske über den Kopf gezogen - und damit Werbung für seinen privaten Sponsor gemacht. Damals gab es eine Geldstrafe.

Vor der Saison hatte der Trubel mit Wechselgerüchten aus der ganzen Welt für Aufregung gesorgt. Vom FC Chelsea über Paris Saint-Germain bis zu einem angeblichen Angebot aus China mit einem Jahresgehalt von bis zu 50 Millionen war die Rede - am Ende blieb Aubameyang beim BVB.

Aber, das darf nicht vergessen werden: Bisher zahlte Aubameyang es dem BVB immer zurück. Mit Toren. So wie nach der Suspendierung gegen Lissabon - damals traf er in seinem ersten Spiel danach viermal gegen den Hamburger SV.