23.01.2018 09:03 Uhr

Sammer nimmt Arsenal und Co. in die Pflicht

Matthias Sammer ist für seine deutlichen Wort bekannt
Matthias Sammer ist für seine deutlichen Wort bekannt

Pierre-Emerick Aubameyang hat es fast geschafft. Mit bewusster Gleichgültigkeit und gezielten Provokationen hat der Stürmerstar seinen Abgang vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund forciert. 

Die Art und Weise, wie der 28-Jährige mit seinem Arbeitgeber in den letzten Monaten umgegangen ist, sorgt über die Dortmunder Stadtgrenzen hinaus für Kopfschütteln. Ex-BVB-Meistertrainer und TV-Experte Matthias Sammer kritisierte aber nicht nur das Verhalten des Offensivstars selbst.

Auch der aufnehmende Klub, in diesem Fall der englische Spitzenverein FC Arsenal, bekam von Sammer einiges zu hören: "Eines müssen wir aber mal ganz klar auf den Punkt bringen. Wenn sich ein Spieler irgendwo wegstreikt, aber ein großer Verein den streikenden Spieler aufnimmt – und das ist ja genau das, was Jupp Heynckes angesprochen hat – hat das am Ende etwas mit Anständigkeit, mit Moral und mit Wertekostüm zu tun", so der langjährige Fußballprofi bei "Eurosport".  

"Dieser sogenannte 'faule Apfel', der bei einem Verein faul war, aber sich bei seinem Verein plötzlich in voller Blüte und Schönheit präsentiert, ist eine Mär", ergänzte Sammer. Er forderte gleichzeitig strengere Regeln in den großen Fußball-Ländern, um streikende Fußballer, die ihren Abgang oder Rausschmiss mit Leichtigkeit provozieren können, nachhaltig sanktionieren zu können: "Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass ein der Liga und den Verein Richtlinien vorgeben. Und das unterschreibt dann ein Spieler mit einem Vertrag."

"An diese Inhalte muss man sich aber auch halten. Das ist aktuell überhaupt nicht mehr kontrollierbar. Wir haben eine Situation, die die Vereine überrennt. Eine spontane Lösung ist überhaupt nicht möglich", sieht der ehemalige Bayern-Sportdirektor einen Teufelskreis. Für die großen Vereine sei es derzeit nicht möglich, sich dem immer schneller drehenden Transferrad zu entziehen.