20.04.2018 10:26 Uhr

Trotz Frust-Saison: Gladbach baut weiter auf Hecking

Jobgarantie für Dieter Hecking
Jobgarantie für Dieter Hecking

Eine wilde Jubelfeier mit den Fans wie bei Domenico Tedesco nach dem Schalker Derbysieg gegen Dortmund wird es mit Dieter Hecking nicht geben.

"Da werden sie mich nie sehen, weil die Mannschaft im Mittelpunkt steht", sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach auf der Jahreshauptversammlung des Fußball-Bundesligisten. Doch genau das löst bei einigen Anhängern der Fohlen Unmut aus. Hecking wirke unterkühlt, er zeige zu wenig Emotionen - so lauten die Vorwürfe.

"Ich weiß, dass ich etwas grimmig gucke. Ich bin der Meinung, dass die Mannschaft jemanden braucht, der nicht wie von der Tarantel gestochen an der Linie herumläuft", sagte der 53-Jährige vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub VfL Wolfsburg am Freitagabend. Damit mag der Ex-Profi richtig liegen. Doch da die Borussia eine schwache Rückrunde spielt, wächst die Kritik an seiner Person.

Max Eberl gab ihm am Donnerstag aber eine Jobgarantie. Der Sportdirektor beantwortete die Frage, ob Hecking seinen bis 2019 datierten Vertrag erfüllen werde, mit einem klaren "Ja". Borussias starker Mann hatte Hecking gegenüber den Fans schon bei der Jahreshauptversammlung vehement verteidigt. "Dieser Mann hat Herzblut für diesen Verein, er gibt alles für Borussia", sagte Eberl.

Gespräche über eine Verlängerung des Kontrakts wird es aber erst nach dem Ende der Saison geben. Man sei mit Dieter Hecking im engen Austausch, und man habe gesagt, dass man in den Sommer gehe und sprechen wolle, so Eberl zuletzt. Dass der Name Markus Weinzierl in Borussias Umfeld zuletzt öfter genannt wurde, konnte aber auch Eberl nicht verhindern.

Hecking erhält weitere Chance

Sportdirektor und Trainer verweisen immer wieder auf das große Verletzungspech, das die Mönchengladbacher in dieser Saison heimgesucht hat. Doch auch seit der Rückkehr einiger Leistungsträger läuft es nicht besser, da mehrere Spieler deutlich hinter ihren Möglichkeiten blieben.

Hecking hatte die Mannschaft im Dezember 2016 übernommen und führte sie von Rang 14 auf neun. Doch die erhoffte deutliche Steigerung blieb in dieser Spielzeit aus. Nach Eberls klarer Ansage ist aber klar, dass Hecking, der Wolfsburg 2015 zum Pokalsieg und zur Vize-Meisterschaft führte, in der neuen Saison eine weitere Chance erhält.

Und diese will er nutzen und auch im April 2019 noch im Amt sein. "Ihr könnt jederzeit Kritik äußern, wenn sie sachlich-fachlich ist und nicht unter die Gürtellinie geht. Wenn ich bei der nächsten Mitgliederversammlung noch Trainer bin, stehe ich gerne Rede und Antwort", rief er den Fans bei der Jahreshauptversammlung zu.