Auch zwei Tage nach der diesjährigen Jahreshauptversammlung des FC Bayern ebben die geschlagenen Wellen nicht ab. Zu den chaotischen Geschehnissen vom Donnerstagabend äußerte sich nun auch Lothar Matthäus.

Der langjährige Profi der Münchner bezog in seiner Rolle als "Sky"-Experte im Rahmen der Bundesliga-Partie zwischen dem FC Bayern und Arminia Bielefeld Stellung. "Das Miteinander, was Bayern immer ausgezeichnet hat, ist mit Füßen getreten worden", analysierte der 60-Jährige: "Das passt mir als ehemaliger Bayern-Spieler nicht."

Derartiges Verhalten kenne er aus seinen Münchner Zeiten nicht: "Wir waren immer eine Einheit, wir haben Erfolge gemeinsam gefeiert, haben aber auch Niederlagen weggesteckt. Diese Gemeinsamkeit hat man am Donnerstag nicht gesehen."

Die Art und Weise, wie die Jahreshauptversammlung verlief, befand Matthäus als "schade". Bayern-Präsident Herbert Hainer hatte die Sitzung nach über fünf Stunden beendet, obwohl es weitere Wortmeldungen gab.

Hauptanstoßpunkt war der angedachte Spontanantrag von Mitglied Michael Ott, der über den bis 2023 laufenden Sponsorenvertrag mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen lassen wollte. Der Münchner Präsident ließ diese Abstimmung jedoch nicht zu, die Mitglieder quittierten das vorzeitige Versammlungsende mit lautstarken "Hainer-Raus"-Rufen.

FC Bayern: Matthäus kritisiert Vereinsspitze

"Man muss natürlich nicht alles machen, was die Fans wollen. Man soll es sich zumindest anhören", sagte Matthäus. Der Meinungsaustausch mit Fans und Mitgliedern sei das, was den FC Bayern stark mache, erklärte der Experte.

Matthäus monierte außerdem die bislang ausbleibenden Reaktionen der Vereinsspitze. Weder der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn noch Sportdirektor Hasan Salihamidzic wollten sich am Samstagabend zu den Geschehnissen äußern.

Immerhin ist bekannt, dass sich Hainer und Ott zu einem persönlichen Gespräch treffen werden. Wie das Bayern-Mitglied via Twitter vermeldete, habe sich der Präsident telefonisch gemeldet, um ein Treffen zu vereinbaren. Wann dieser Termin stattfindet, steht jedoch noch nicht fest.