Rund um den millionenschweren Sommertransfer von Felix Nmecha zu Borussia Dortmund gab es nicht nur positive Stimmen. Manch ein BVB-Fan fand die Ablöse für den zentralen Mittelfeldspieler überzogen. Trainer Edin Terzic hebt vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den 1. FC Köln am Samstag (18:30 Uhr) aber die vielen Qualitäten des Neuzugangs hervor. Eine Fähigkeit von Nmecha werde oft übersehen.

30 Millionen Euro legte Borussia Dortmund für Felix Nmecha Anfang Juli hin - viel Geld für einen 22-Jährigen, der in zwei Jahren beim VfL Wolfsburg insgesamt nur 20 Startelf-Einsätze bekam. Zudem wurde der Transfer von einigen BVB-Fans im Vorfeld klar abgelehnt, hatte der gebürtige Hamburger im Netz doch mit Kommentaren für Schlagzeilen gesorgt, die als homophob ausgelegt wurden. 

Kurz vor dem Liga-Start sind diese Themen bereits etwas in den Hintergrund gerückt. Cheftrainer Edin Terzic erklärte im Vorfeld der Partie gegen den 1. FC Köln viel lieber, warum der BVB für den Mittelfeldmann so tief in die Tasche gegriffen hat.

"Felix ist ein unglaublich talentierter Spieler, der eine beeindruckende Kombination mitbringt, und zwar eine enorme physische Präsenz auf seiner Position, die für uns von großem Vorteil sein wird", so Terzic im Interview mit "bundesliga.com": "Er ist groß und kopfballstark, und wenn man sich unseren Kader ansieht, vor allem im Angriff, haben wir nicht viele Spieler, die größer als 180 Zentimeter sind. Das hat uns zum Nachdenken gebracht, wenn es darum geht, die Verantwortung für das Spielfeld zu verteilen."

Daran muss BVB-Neuling Felix Nmecha noch arbeiten

Zudem besteche Nmecha mit einer Qualität, die "vielleicht ein bisschen übersehen wird, uns aber sicher viel Freude bereiten wird - seine Technik". Trotz seiner Größe und seiner körperlichen Attribute verfüge er "über unglaublich saubere technische Fähigkeiten. Er ist in der Lage, das Spiel mit weiten Schritten, weiten Dribblings oder einem hervorragenden Passspiel zu beschleunigen".

Beim BVB glaubt man an das Potenzial des ehemaligen ManCity-Spielers, der im vergangenen März sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft gegeben hatte, dass er die Mannschaft insgesamt torgefährlicher machen kann. "Daran muss er noch ein wenig arbeiten und wir werden versuchen, ihn in Positionen zu bringen, in denen er seine Stärken ausspielen kann, aber wir setzen große Hoffnungen in ihn."

Das "Tolle" an Nmecha sei, "dass nicht jeder genau weiß, wie gut er wirklich ist und wo sein maximales Potenzial liegt", so Terzic.