Seit Jahrzehnten ist der FC Bayern das Aushängeschild des deutschen Fußballs, kein anderer Bundesligist war auf internationaler Bühne auch nur annähernd so erfolgreich wie der Rekordmeister. BVB-Berater Matthias Sammer sieht die übrigen Vereine daher in einer Bringschuld.

Dass aktuell vier Bundesliga-Vertreter für die Gruppenphase der Champions League gesetzt sind, ist nicht zuletzt dem FC Bayern zu verdanken, der Saison für Saison wertvolle Punkte für die UEFA-Fünfjahreswertung sammelt.

Hinter den Münchnern klafft allerdings eine Lücke, zu selten überraschen die Teams aus der höchsten deutschen Spielklasse im Europacup. Eine der wenigen lobenswerten Ausnahmen war Eintracht Frankfurts EL-Triumph 2022.

Grund genug für Matthias Sammer, den Finger in die Wunde zu legen. "Der deutsche Fußball muss besser werden", forderte der externe Berater von Borussia Dortmund am Rande der "Sport Bild"-Awards, die am Montagabend in Hamburg verliehen wurden.

Der 55-Jährige ergänzte: "Machen wir uns nichts vor - der FC Bayern München hat die letzten Jahre alles gerettet, dass der Fußball noch so einen Stellenwert hat. Die anderen, das sind Dortmund, Leipzig und Leverkusen, müssen nachziehen."

BVB-Berater Sammer: Vereine müssen "ein Stück draufpacken"

Sammer würde sich wünschen, dass die Bundesligisten generell wieder ambitionierter zu Werke gehen. Was mit einem klaren Plan sowie einem nachhaltigen Konzept alles möglich sei, würden Union Berlin und der SC Freiburg momentan zeigen.

"Wir müssen immer Schritt für Schritt ein Stück draufpacken", mahnte Ex-Nationalspieler Sammer, der seit 2018 wieder für den BVB arbeitet und noch bis 2025 an die Westfalen gebunden ist.

Zuvor war der frühere Profi insgesamt vier Jahre als Sport-Vorstand beim FC Bayern angestellt. In dieser Zeit gewannen die Münchner die Champions League (2012/2013) und holten vier Mal die Meisterschale.