06.09.2023 12:55 Uhr

Nächstes Hertha-Beben? 22-Jähriger will Präsident werden

Hertha BSC kriselt auch in der 2. Bundesliga
Hertha BSC kriselt auch in der 2. Bundesliga

Bei Hertha BSC geht es auch in der neuen Saison schon wieder drunter und drüber. Sportlich befinden sich die Berliner längst wieder im Krisenmodus, haben vier der ersten fünf Spiele in der 2. Bundesliga verloren. Auch abseits des Platzes gleicht der Hauptstadtklub einem Pulverfass.

Selbst Hertha-Präsident Kay Bernstein ist längst nicht mehr unumstritten. Im Gegenteil: Nach dem sportlichen Abstieg, der heiklen Investorensuche, gebrochenen Wahlversprechen beim Sponsoring und dem Umgang mit dem Prügel-Skandal rund um Keeper Marius Gersbeck weht dem einstigen Hertha-Ultra mittlerweile starker Gegenwind aus den eigenen Reihen entgegen. 

Jetzt hat sich mit Unternehmer Stepan Timoshin jemand zu Wort gemeldet, der Kay Bernstein als Präsident der Alten Dame ablösen will. Und das mit gerade einmal 22 Jahren.

Der Eigentümer eines Turnschuh-Imperiums stellte im Gespräch mit der "Bild" unumwunden klar, dass er sich für das Präsidentenamt aufstellen lassen will: "Weil ich sehe, wie viel falsch gemacht wird bei Hertha. Ich kann das besser. Die Verantwortlichen bei Hertha haben noch nie ein Unternehmen geführt, das so viele Millionen Umsatz macht wie meine. Bei Hertha wird mit über 100 Millionen Euro hantiert. Damit sind sie überfordert. Ich habe durch meine Unternehmen und Brands reichlich Erfahrungen in diesen Größenordnungen", begründete der junge Unternehmer seine Ambitionen, Kay Bernstein als Präsidenten abzulösen.

Timoshin: "Krank, was bei Hertha abgeht"

Timoshin wählte dabei drastische Worte, um die Verfehlungen der aktuellen Vereinsführung der Hertha aufzuzeigen: "Was mich am meisten stört, ist, dass die ganze Zeit nur rumgeheult wird, dass kein Geld da ist. Dann findet man einen Hauptsponsor und eine Woche später wird wieder rumgeheult, dass es ein schlechter Hauptsponsor ist  [...] Einfach lächerlich. Das sind Dinge, die man als guter Geschäftsmann und Präsident von Hertha BSC in der Öffentlichkeit niemals machen darf."

Der Millionär kritisierte außerdem den seiner Ansicht nach respektlosen Umgang mit Mitarbeitern: "Hertha hat so viele Arbeitsprozesse wegen fristloser Kündigungen wie noch nie. So viele Hertha-Mitarbeiter wenden sich vom Verein ab. Ich stehe für gute Löhne und respektvollen Umgang mit den Mitarbeitern. Ich finde es einfach nur krank, was bei Hertha abgeht."

In dem Zeitungsinterview versicherte der 22-Jährige, dass er Bernstein als erstes Hertha-Mitglied beerben und den Klub wieder in bessere Fahrwasser führen wolle: "Ich bin leidenschaftlicher Hertha- und Fußball-Fan. Und ich werde kandidieren. Vielleicht noch nicht bei der kommenden Wahl, vielleicht bei den folgenden. Zunächst werde ich meine Unternehmen noch vergrößern. Und danach wird es schwer sein, einen Berliner Jungen, der ein Berliner Unternehmer ist, der Millionen umsetzt, der Jobs schafft, nicht zum Präsidenten zu wählen."

Markige Ansagen des Selfmade-Millionärs, der dem Klub selbst schon ein Trikot-Sponsoring in Höhe von 1,5 Millionen Euro angeboten hatte.