Mit der Ausbootung von Leon Goretzka hat Bundestrainer Hansi Flick schon vor den Länderspielen gegen Japan und Frankreich für Schlagzeilen gesorgt. Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat einen eigenen Verdacht geäußert, warum der Mittelfeldmann des FC Bayern womöglich nicht eingeladen wurde.

Leistungsaspekte konnte Matthäus nicht erkennen, warum der Bundestrainer auf den 28-Jährigen verzichtete, der bis dato in allen drei Saisonspielen in der Bundesliga in der Bayern-Startelf gestanden hatte: "Ich sehe nicht unbedingt einen sportlichen Grund, weil Leon hat zumindest die Spielpraxis bekommen beim FC Bayern", meinte der 61-Jährige im "Sky"-Interview.

Vielmehr könnte es atmosphärische Gründe gegeben haben, die Flick veranlasst haben, auf Goretzka in den wichtigen Testspielen gegen WM-Schreck Japan und Vizeweltmeister Frankreich zu verzichten: "Wir wissen ja nicht, was intern vorgefallen ist. Leon hat in den letzten Spielen bei Bayern München gute Leistungen gebracht, auch wenn er noch nicht so überragend wie vor zwei, drei Jahren ist."

Ob es mögliche persönliche Spannungen oder Differenzen zwischen dem Bundestrainer und dem Bayern-Star gegeben hat, ist bisher nicht bekannt. Flick hatte das zuletzt allerdings verneint.

Goretzka spielte bisher 53 Mal für Deutschland

Goretzka selbst hatte aus seiner Enttäuschung nach der Ausbootung bei der deutschen Nationalmannschaft allerdings keine Zweifel gelassen und sich bereits kurz danach öffentlich zu Wort gemeldet.

TV-Experte Matthäus zeigte sich aber überzeugt davon, dass der gebürtige Bochumer mittelfristig wieder seinen Platz im Mittelfeld der DFB-Elf einnehmen wird: "Leon ist ein wichtiger Bestandteil, nicht nur beim FC Bayern. Ich glaube in der Zukunft auch bei der Nationalmannschaft. Niklas Süle war auch mal weg und ist jetzt auch wieder dabei. Das gleiche sehe ich auch bei Leon Goretzka."

In seiner bisherigen Karriere bestritt Leon Goretzka 53 A-Länderspiele für Deutschland und erzielte dabei 14 Tore.