08.10.2023 22:10 Uhr

"Charakterschweine": Fans kritisieren Bayern-Bosse scharf

Die Fans des FC Bayern übten massive Kritik im Fall Jerome Boateng
Die Fans des FC Bayern übten massive Kritik im Fall Jerome Boateng

Am Freitag verkündete der FC Bayern, Jerome Boateng nun doch nicht verpflichten zu wollen. Thomas Tuchel hatte bereits vor dem Spiel klargestellt, dass der Verzicht auf den Transfer des Weltmeisters "nicht nur sportliche Gründe" hatte. Auch die Fans des Rekordmeister bezogen beim Heimspiel gegen den SC Freiburg deutlich Stellung zu dem durchaus brisanten Thema.

Die Anhänger des FC Bayern haben ihrem Unmut über den Fall Jerome Boateng mit einem Protestbanner Luft gemacht. Der Weltmeister von 2014 befand sich zuletzt im Probetraining beim deutschen Rekordmeister. Die Folge: Massive Kritik an den Vereinsbossen.

Boateng steht nach wie vor im Fokus der Justiz. Zwar hob das Bayerische Oberste Landesgericht seine Verurteilung wegen Körperverletzung zuletzt auf, ordnete aber ein neues Verfahren vor dem Landgericht München I an. 

Am Freitag hatte der Bundesligist bereits verkündet, dass er auf eine Verpflichtung des Innenverteidigers "in der Betrachtung aller Aspekte" verzichte. Dass die Bayern Boateng am Ende nicht holten, sei "nicht nur eine sportliche Entscheidung" gewesen, wie Trainer Thomas Tuchel am Sonntag bestätigte: "Wir haben die Situation analysiert, die Gesamtsituation bei Jerome, die nicht nur sportlich ist, leider."

FC Bayern: Deutliche Worte an Boateng und Vereinsbosse

Für die Fans des FC Bayern war dies aber offenbar noch nicht deutlich genug. "Kein Platz für Charakterschweine im Verein - weder auf dem Feld noch im Vorstand!" war auf einem Plakat zu lesen, das die Anhänger am Sonntagabend beim Heimspiel gegen den SC Freiburg vor Anpfiff ausrollten. 

Später kamen weitere Plakate hinzu: "Misogyne Gewalt ist keine Privatsache! Steht zu unseren proklamierten Werten - oder sind Satzung und Awareness doch nur Marketing?!". Eine klare Botschaft an Bayern-Sportdirektor Christoph Freund, der Boatengs mögliche Verpflichtung unter der Woche auf sportliche Gesichtspunkte reduzieren wollte und erklärte, dass "das Private" keine Rolle spiele.

An diesen Worten hatten bereits diverse Fanszenen von Bundesliga-Klubs Kritik geübt. "Ich habe die Plakate kurz gesehen, habe es aber schon vor dem Spiel gesagt: Der FC Bayern München steht für große Werte wie kaum ein anderer Verein. Es ist wichtig, dass der Verein solche Sachen entscheidet, dass es für alle nachvollziehbar ist", reagierte der Österreicher gegenüber "Sport1".