27.10.2023 13:28 Uhr

Droht Schalke der Abstieg? Ex-S04-Trainer mahnt

Der FC Schalke 04 taumelt in der 2. Bundesliga
Der FC Schalke 04 taumelt in der 2. Bundesliga

Der FC Schalke 04 befindet sich als Tabellen-16. der 2. Bundesliga in der Krise. Droht den Königsblauen nun sogar der Absturz in die Drittklassigkeit? Ex-S04-Trainer Mirko Slomka warnt.

"Wenn du in der 2. Liga viermal in Folge verlierst, musst du dir schon Sorgen machen. Man denkt immer: Ein so großer Klub in der 3. Liga, das kann nicht sein. Doch! Ich nenne nur mal 1860 München", mahnte Slomka im Interview mit der "WAZ".

Die Situation beim Revierklub sei aktuell "extrem". "Es gab schon früh in der Saison eine Trainerdiskussion und einen Wechsel", erinnerte 56-Jährige an die Entlassung von Thomas Reis und die Verpflichtung von Nachfolger Karel Geraerts.

"Zusätzlich scheint es bei Schalke momentan ein wenig an klarer Führung zu mangeln, auch weil der neue CEO erst im Januar sein Amt antreten kann. Gerade jetzt bräuchte der Klub starke Persönlichkeiten", analysierte Slomka, der die Dinge nur "von außen" betrachten könne.

Slomka benennt Herausforderung beim FC Schalke 04

Noch etwas sei "problematisch". "Einerseits war zu hören, dass man während der Trainersuche große Namen des Weltfußballs wie Raúl oder Van Nistelrooy anfragte. Dann kam ein eher unbekannter Mann, der ganz sicher ein Toptrainer ist – das hat Karel Geraerts bei Union Saint-Gilloise bewiesen. Aber er kennt die Liga nicht wirklich und spricht die Sprache nicht. Nun ist die Frage: Kann er seine Ansprachen in der Klarheit vermitteln, die nötig ist? Verstehen die Spieler ihn alle?", fügte der ehemalige Schalke-Coach hinzu.

Die Herausforderung sei es nun, "aus den Stars ein Star-Team zu formen, in dem jeder Verantwortung trägt, selbstreflektiert ist, Loyalität und Respekt aufbringt", sagte Slomka.

Dabei erinnerte er auch an seine Zeit in Gelsenkirchen. "Ich hatte 2006/07 auf Schalke auch keine einfachen Typen: Bordon, Krstajic, Lincoln, Özil, Kuranyi, Bajramovic … Da gab es viele Reibereien. Aber alle haben sich das, was zu sagen war, stets ins Gesicht gesagt. So hat’s funktioniert", verriet Slomka.