12.01.2024 11:34 Uhr

Was der Franz-Beckenbauer-Arena im Wege steht

Die Allianz Arena wird vorerst nicht nach Franz Beckenbauer benannt (Fotomontage)
Die Allianz Arena wird vorerst nicht nach Franz Beckenbauer benannt (Fotomontage)

Nach dem Tod von Franz Beckenbauer hatte unter anderem Ottmar Hitzfeld angeregt, die Münchner Allianz Arena nach Deutschlands Fußball-Ikone zu benennen. Karl-Heinz Rummenigge, der langjährige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, hat jetzt allerdings vor Schnellschüssen gewarnt.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Montagnachmittag die Meldung vom Tode Franz Beckenbauers um die Welt. Seitdem machen sich viele langjährige Weggefährten laut Gedanken darüber, wie der deutsche Fußball seinem wohl größten Idol aller Zeiten gerecht werden könnte.

Ex-Bundestrainer Berti Vogts, der 1974 an der Seite Beckenbauers Weltmeister wurde, brachte etwa ins Spiel, den DFB-Pokal nach dem "Kaiser" zu benennen, der Deutschland 1990 als deutscher Teamchef zum dritten WM-Titel führte.

Ottmar Hitzfeld, der langjährige Trainer des FC Bayern, schlug gegenüber "t-online" vor, dass die Allianz Arena künftig den Namen des einstigen Spielers, Trainers, Präsidenten und Ehrenpräsidenten des deutschen Rekordmeisters tragen soll: "Die Ausstrahlung des FC Bayern hat er zusammen mit Gerd Müller, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und ein paar anderen mit aufgebaut. Deshalb würde es auch gut passen, wenn man die Allianz Arena in Franz-Beckenbauer-Arena umbenennen würde."

FC Bayern: Warum sich Rummenigge zurückhaltend gibt

Karl-Heinz Rummenigge gab sich nun allerdings abwartend, was Hitzfelds Vorschlag anging. "Es gibt eine Vereinbarung mit unserem langjährigen, treuen und sehr seriösen Partner Allianz, und die gilt es zu respektieren", machte der langjährige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" deutlich.

Rummenigge, der von 1974 bis 1977 mit Beckenbauer für den FC Bayern spielte und unter Teamchef Beckenbauer 1986 auch Vizeweltmeister wurde, warnte zudem vor einer überhasteten Entscheidung. 

"Franz Beckenbauer ist vor wenigen Tagen gestorben", rief der 68-Jährige in Erinnerung: "Nun ist die Zeit der Trauer, und der FC Bayern wird am nächsten Freitag eine würdige Gedenkfeier zu Ehren von Franz ausrichten. Für alles Weitere sollte man sich Zeit nehmen."

Die 2005 gegründete Arena verbinden viele Bayern-Fans ohnehin mehr mit den Namen des damaligen FCB-Managers und späteren Vereinspräsidenten Uli Hoeneß. Die Verdienste Beckenbauers, der am Sonntag im Alter von 78 Jahren nach langer Krankheit starb, wollte Rummenigge jedoch nicht in Abrede stellen. "Ohne Franz Beckenbauer gäbe es die Allianz Arena nicht", bekräftigte er.