30.01.2024 20:19 Uhr

Matthäus: "Der einzige Verein, der jammert, ist Bayern"

Lothar Matthäus kritisiert den FC Bayern
Lothar Matthäus kritisiert den FC Bayern

Beim Blick auf das reine Zahlenwerk gibt es beim FC Bayern eigentlich überhaupt nicht viel zu Meckern: In der Bundesliga haben die Münchner satte sieben Punkte mehr gesammelt als zum Vorjahreszeitpunkt nach 19 Spieltagen, können bei zwei Zählern Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen wieder aus eigener Kraft Deutscher Meister werden. Trotzdem rumort es an allen Ecken und Enden beim Titelverteidiger.

Auch der langjährige Bayern-Spieler und Ex-Weltmeister Lothar Matthäus stört sich nach wie vor an der Spielweise des FC Bayern, der sich in den letzten Wochen häufig zu seinen Erfolgserlebnissen mühte und glanzlose Arbeitssiege einfuhr. 

"Mir geht es nicht um die Ausbeute, sondern vor allem um die Art und Weise, wie die Bayern diese Punkte in der Bundesliga holen. Warum bekommt es Leverkusen hin, auch wenn sie am Samstag gegen Mönchengladbach 0:0 gespielt haben, weiterhin attraktiven Fußball zu spielen, und der FC Bayern nicht?", fragte Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.

Der 62-Jährige kritisierte die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Tuchel für ihre Spielweise, die neben den glanzlosen 3:2- und 1:0-Siegen in der letzten Woche gegen Augsburg und Union Berlin auch schon eine 0:1-Heimpleite gegen Werder Bremen zur Folge hatte.

Matthäus moniert: "Es geht um die Art und Weise"

"Es geht um die Art und Weise, diese Dominanz, diese Leichtigkeit, die Ideen des Trainers, es geht nicht nur um Punkte. Und von denen hat Leverkusen übrigens immer noch zwei mehr", so Matthäus, der auch die lange Ausfallliste des FC Bayern nicht als Entschuldigung gelten lassen wollte.

"Bei Leverkusen fehlen auch mehrere Spieler, einige sind beim Afrika-Cup, Boniface und Palacios sind verletzt, aber niemand beklagt sich. Der einzige Verein, der jammert, ist Bayern München. Xabi Alonso in Leverkusen macht es nicht", stellte der heutige TV-Experte fest, der einst mit dem FC Bayern sieben Deutsche Meisterschaften bejubelte.

"Wenn mehrere Verletzte auf der gleichen Position spielen, wird es natürlich eng, vielleicht verteilt sich das bei anderen Klubs etwas mehr. Doch die Bayern haben nach wie vor Spieler in ihrem Kader, die auf der Ersatzbank sitzen, aber normalerweise Nationalspieler sind. Wenn man Thomas Müller in der 89. Minute einwechseln kann, dann muss der Kader doch gut sein", meinte Matthäus, der sich zuletzt erfreut über das erneut spannende Rennen um die Tabellenführung in der Bundesliga zeigte.