Am Samstag (18:30 Uhr) gastiert der FC Bayern im Duell um die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga bei den "Unbesiegbaren" von Bayer Leverkusen. Vor dem Spiel hat sich Trainer Thomas Tuchel den Fragen der Journalisten gestellt - und musste dabei wenig überraschend auch Stellung zur Arbeit seines Gegenübers Xabi Alonso beziehen.

"Die Handschrift von Xabi ist 100 Prozent erkennbar. Davor habe ich als Trainerkollege größten Respekt", sagte Tuchel, der zuvor bereits mehrfach die außergewöhnliche Saison von Bayer Leverkusen hervorgehoben hatte.

Alonso habe "natürlich schon als Fußballer so gespielt, dass man keine Fantasie brauchte, um sich vorzustellen, dass er auch als Trainer gut funktioniert - uneingeschränktes Lob", so Tuchel weiter.

Das Duell der beiden Übungsleiter ist von einer gewissen Brisanz geprägt, da Alonso in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder als potenzieller Nachfolger Tuchels beim FC Bayern ins Spiel gebracht wurde, sollte dieser eine Saison ohne Titel mit den Münchnern erleben.

Zudem gab der langjährige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstag offen zu, dass er den Spanier einst bereits ins Trainerteam des FC Bayern locken wollte. 

FC Bayern bangt weiter um Manuel Neuer

Des Weiteren bezog Tuchel Stellung zur Personalsituation beim Rekordmeister. 

"Alphonso Davies fällt nach seiner Verletzung gegen Gladbach leider aus", so Tuchel. "Auch Manuel Neuer hat sich gegen Gladbach verletzt, er wird heute versuchen, ins Torwarttraining einzusteigen. Aber es ist Manuel Neuer, er bekommt von uns Zeit bis 17:00 Uhr am Samstag, dann sagt er entweder es geht, oder Sven Ulreich steht im Tor."

Joshua Kimmich, Dayot Upamecano und Min-jae Kim, die zuletzt verletzt oder aufgrund der Teilnahme am Asien-Cup fehlten, sind hingegen einsatzbereit, sollte "nichts Außergewöhnliches mehr passieren", betonte Tuchel.

Unabhängig vom Personal ließ er keine Zweifel daran zu, wie wichtig die Partie gegen die Werkself ist. 

"Wir fahren nach Leverkusen, um den Spieß umzudrehen und die Karten auf den Tisch zu legen", sagte der Coach des FC Bayern.

Bayer spiele "eine sehr außergewöhnliche Serie, sie machen es überragend gut. Aber wir haben nur zwei Punkte weniger. Und natürlich haben wir die individuelle Klasse, Leverkusen zu schlagen und wir sind bereit, uns zu steigern."

Weitere Aussagen von der PK des FC Bayern:

+++ Tuchel über das Spiel gegen Leverkusen und die neutralen Fans +++

Das gibt es in jedem Sport. Wenn du Tennis gegen Roger Federer spielst, spielst du auch gegen die neutralen Fans an. Das ist dann für Djokovic und Nadal nochmal ein besonderer Reiz. So ist das auch bei uns. Außerdem haben wir auch bei Auswärtsspielen immer lautstarke Fans dabei.

Grundsätzlich ist es doch gut für die Liga, dass es so spannend ist. Dass wir aus unserer Favoritenrolle über die Jahre mehr zu verlieren haben, das ist natürlich so. Wir haben Spieler, die ein Zeichen setzten wollen über die Art und Weise, wie wir in Leverkusen auftreten.

+++ Tuchel über einen weiteren Statement-Sieg +++

Ich wage nicht an ein 4:0 wie gegen den BVB zu denken oder einen Statement-Sieg. Aber es ist die Woche der Wahrheit. Unser eigener Anspruch ist, eine Schippe draufzulegen. Und natürlich haben wir die individuelle Klasse, Leverkusen zu schlagen und wir sind bereit, uns zu steigern.

+++ Tuchel über Matthäus' Kritik +++

Das ist hinreichend geklärt und ist, wie es ist. Ich finde, es gibt auch als Journalist genug Grund sich zu freuen, dass es zwei Mannschaften gibt, die so überragend punkten.

Ich verstehe nicht, warum eins tendenziell etwas überhöht wird und alles andere ist dann das, wo man immer so ein bisschen draufhacken kann.

++ Über Alonso +++

Die Handschrift von Xabi ist 100 Prozent erkennbar. Davor habe ich als Trainerkollege größten Respekt. Er hat natürlich schon als Fußballer so gespielt, dass man keine Fantasie brauchte, um sich vorzustellen, dass er auch als Trainer gut funktioniert - uneingeschränktes Lob.

Es gibt glaube ich, extrem viele Gründe, warum unser eigenes Spiel noch nicht so spektakulär ist, wie wir uns das wünschen. Wir haben uns daran gewöhnt, dass immer wieder Stammspieler ausgefallen sind und wir haben dennoch nie den Anschluss verloren an Leverkusen, trotz deren herausragender Leistung.

+++ Über Kimmich und Upa +++

Bei Josh muss ich keine Signale abwarten, der kommt auch mit einem Arm ins Training und sagt: Ich bin bereit. Da ist er von seiner Einstellung ganz außergewöhnlich. 

Upamecano hat auch eine tolle Entwicklung genommen und kann seine Gesundheit gut einschätzen. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, sind beide fest eingeplant. Ich werde natürlich nicht sagen, wer spielt.

+++ Tuchel über Musiala und Wirtz +++

Sie spielen auf einer ähnlichen Position, sind aber etwas andere Spieler. Ich kann die Vergleiche verstehen. Beide sind gute Dribbler, beide können entscheidend für ihre Mannschaft sein. Offensichtlich wird ihnen besondere Aufmerksamkeit zuteil. Natürlich geht es darum für Jamal, dem Spiel seinem Stempel aufzudrücken, mehr als Florian Wirtz. Ich hoffe, dass er am Ende Spieler des Spiels wird.

+++ Tuchel über die anstehende Aufgabe +++

Wir haben eine extrem schwierige und reizvolle Woche vor uns. Es ist noch früh in der Saison. Wir können auch mit einem Sieg keine Vorentscheidung erzielen. Lediglich bei einem Leverkusen-Sieg würde erstmal eine Lücke klaffen. Es fühlt sich wie ein besonderer Moment an. Es geht darum, von der ersten bis zur letzten Sekunden uns selber und den Gegner zu fordern.

Wir wollen den nächsten Schritt machen. Leverkusen spielt eine überragende Saison, aber ich glaube, sie sind näher an ihrem Maximum als wir. Wir haben noch Luft nach oben.

Es ist die Woche, die sich anders anfühlt, als die Wochen davor. Es ist der Moment, eine Schippe draufzulegen.

+++ Wie kann man Bayer knacken? +++

Wir werden sehen. Sie machen es überragend gut und haben eine außergewöhnliche Serie am laufen. Wir haben aber nur zwei Punkte weniger und es fühlt sich an, wie ein außergewöhnliches Spiel an. Wir sind bereit, die Karten auf den Tisch zu legen und fahren nach Leverkusen, um zu gewinnen.

+++ Tuchel über die Personalsituation +++

Alphonso Davies fällt leider aus, hat nicht mittrainieren können. Auch Manuel Neuer hat sich gegen Gladbach verletzt, der wird heute versuchen, ins Torwarttraining einzusteigen. Aber es ist Manuel Neuer, er bekommt von uns Zeit bis 17:30 Uhr am Samstag. Wenn es nicht geht, steht Sven Ulreich im Tor.

Ansonsten sind bis auf die Langzeitverletzten alles zurück im Training. Wenn nichts mehr passiert, sind alle einsatzbereit.

+++ Die PK des FC Bayern beginnt +++ 

Thomas Tuchel hat sich eingefunden. Die Fragerunde kann beginnen.

+++ Fehlt Manuel Neuer den FC Bayern im Topspiel? +++

Seit Mittwoch trainieren Joshua Kimmich und Dayot Upamecano wieder mit dem FC Bayern - eine Nachricht, die die zuletzt nicht gerade geringen Personalsorgen deutlich verringern dürfte.

Gute Kunde gibt es zudem von Abwehrchef Min-jae Kim: Der Südkoreaner, der beim Asien-Cup überraschend mit Südkorea im Halbfinale an Jordanien gescheitert war (0:2), befindet sich ebenfalls wieder an der Säbener Straße. Auch der 27-Jährige war am Donnerstag Teil des Teamtrainings.

Dafür bangen die Münchner um Torwart Manuel Neuer. Der Kapitän musste am Mittwoch pausieren und absolvierte am Donnerstag lediglich individuelle Laufeinheiten. Tuchel wird darüber aufklären, wie der Plan mit dem 37-Jährigen aussieht.

Eine Fragezeichen steht zudem hinter Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza (grippaler Infekt).

+++ FC Bayern will zurück an die Tabellenspitze +++

Für den FC Bayern geht es am Samstag auch darum, Bayer Leverkusen von der Tabellenspitze zu verdrängen und damit wohl auch die zuletzt immer lauter werdenden kritischen Stimmen zum Verstummen zu bringen. 

Besondere Brisanz bietet die Begegnung auch an der Seitenlinie: Mit Xabi Alonso trainiert ein Ex-Profi des FC Bayern die Werkself, der bereits mehrfach als potenzieller Nachfolger von Thomas Tuchel ins Gespräch gebracht wurde.

Am Donnerstag gab der langjährige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge offen zu, dass er den Spanier bereits einst bereits ins Trainerteam des FC Bayern locken wollte. Auch mit dieser Thematik dürfte Tuchel auf der PK konfrontiert werden.