20.02.2024 15:28 Uhr

Ex-DFB-Star berichtet über Morddrohungen

Tabea Kemme (M.) berichtet regelmäßig von BVB-Spielen in der Champions League
Tabea Kemme (M.) berichtet regelmäßig von BVB-Spielen in der Champions League

Borussia Dortmunds Auftritte in der Champions League in dieser Saison werden regelmäßig von TV-Expertin Tabea Kemme begleitet. Auch beim Achtelfinal-Hinspiel des BVB bei der PSV Eindhoven am Dienstag (21:00 Uhr) wird die frühere Nationalspielerin für "Prime Video" im Einsatz sein - und berichtet vorab über schlimme Reaktionen, die ihr während ihrer Tätigkeit entgegenschlagen.

"Morddrohungen, sexualisierte Gewalt und Hass-Nachrichten sind als Frau mein Tagesgeschäft im Business des Fußballs der Männer", schilderte Kemme im Interview mit den "Ruhr Nachrichten".

Es gehe ihr nicht darum, "mit meiner Expertise Menschen zu überzeugen", stellte die 32-Jährige klar. "Viel mehr bringe ich meine 14-jährige Erfahrung auf dem Platz in die TV-Übertragung und versuche, den Zuschauern die Innensicht, die unterschiedlichsten Perspektiven über das Spiel und die Dynamiken näherzubringen."

Immerhin: Positives Feedback erfährt Kemme ebenfalls. "Neben dem Shitstorm begegnen mir auch sehr viel wertschätzende Kommentare von Kollegen und auch Fans unterschiedlicher Vereine. Als Optimist im Leben lässt mich die Negativität mancher Menschen dementsprechend nicht aufhalten", sagte die Olympiasiegerin von 2016.

Kritik an "Engstirnigkeit" nach BVB-Entscheidung

Kritik und Skepsis schlugen auch dem BVB entgegen, als er im Winter mit den Ex-Profis Nuri Sahin und Sven Bender zwei neue Assistenten in sein Trainerteam holte. Der Klub bereite damit hinterrücks die Ablösung von Chefcoach Edin Terzic vor, hieß es bei vielen Beobachtern.

Kemme kann diese Unkenrufe nicht nachvollziehen. Die Verpflichtung von Sahin und Bender sei "ein absoluter Gewinn" für den BVB, insbesondere mit Blick auf die Trainingsgestaltung. "Dass es zu Diskussionen führt, zeigt die Engstirnigkeit dieser Meinungsträger gegenüber dem Wandel in der heutigen Zeit auf", betonte sie.

Die beim BVB ebenfalls oft kritisierte Inkonstanz bezeichnete Kemme als "Part of the Game" im Leistungssport. "Jeder Wettbewerb hat seine Besonderheiten. Es gehört viel dazu, die 100-prozentige Leistung abrufen zu können", erklärte die 157-malige Bundesligaspielerin.