25.02.2024 20:31 Uhr

Khedira kritisiert neuerliche Fan-Proteste in Frankfurt

In Frankfurt wurde am Sonntag wieder protestiert
In Frankfurt wurde am Sonntag wieder protestiert

Obwohl der Investoren-Einstieg in der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bis auf Weiteres vom Tisch ist, kam es am Sonntagnachmittag in der Bundesliga erneut zu einer Spiel-Unterbrechung. Die Fans von Eintracht Frankfurt protestierten dieses Mal nicht gegen einen Investoren-Einstieg in der DFL als solchen, sondern gegen Investoren-geführte Klubs in der Bundesliga wie den VfL Wolfsburg, der am Sonntag Kontrahent der SGE war. Ex-Weltmeister Sami Khedira bewertete diesen Protest mit seinen eigenen Worten.

Dass die organisierte Fan-Szene in Frankfurt auch am 23. Spieltag wieder für eine knapp sechsminütige Unterbrechung sorgte, wurde von Khedira recht deutlich kritisiert.

"Man muss ja heutzutage immer aufpassen, wie man etwas kommuniziert und wer etwas kommuniziert", gab sich der 36-Jährige am "DAZN"-Mikrofon zunächst noch zurückhaltend.

Dann aber wurde er deutlich: "Wir können auch anfangen, gegen Spieler zu protestieren, die vielleicht mal bei einem nicht ganz so traditionsreichen Verein gespielt haben. Oder Sponsoren, die vielleicht nicht ganz so rein sind. Dann haben wir irgendwann keine Bundesliga mehr. Dann können wir wirklich wieder auf den Bolzplatz gehen und den Fußball mit einer Bratwurst und einem Bier genießen", meinte der ehemalige Mittelfeldspieler, der selbst in der Bundesliga für den VfB Stuttgart und Hertha BSC gespielt hatte.

"Die Fans haben eine starke Stimme und das ist ja auch gut so. [...] Aber auch die Fans müssen eine gewisse rote Linie akzeptieren", führte Khedira aus, dass es jetzt genug sei mit den herbeigeführten Spielunterbrechungen im deutschen Fußball-Oberhaus.

Flummis und Tennisbälle fliegen auf den Platz

Für Khedira stehe fest, dass sich die Bundesliga nicht auf Dauer neuen Einnahmequellen verschließen darf, um im europäischen Vergleich nicht den Anschluss zu verlieren: "Das Produkt Bundesliga muss ernährt werden. Man spricht immer von Wettbewerbsfähigkeit. Die Marke Bundesliga schwächt sich immer mehr. Ich rede nicht von der Premier League, ich rede von der Serie A, von LaLiga. Man muss auch aufpassen, was hinter uns passiert, mit Frankreich, mit Portugal oder Holland", warnte der langjährige Nationalspieler. 

Aus der Eintracht-Kurve flogen am Sonntagnachmittag Tennisbälle und Flummis auf den Rasen, auch ein kleines Plastikschweinchen landete auf dem Platz. Frankfurter Fans hatten sich zuvor allerdings nicht an den Protesten gegen die nun eingestellten DFL-Investorenpläne beteiligt.