DFB-Pokal 2014/2015 » 1. Runde » Liveticker: SV Alemannia Waldalgesheim - Bayer Leverkusen 0:6

Fazit:
Bayer Leverkusen schlägt SV Alemannia Waldalgesheim mit 6:0 und zieht ohne Probleme in die zweite Pokalrunde ein. Der Traum von der Pokalsensation war für den Verbandsligisten im Prinzip bereits nach 65 Sekunden ausgeträumt, als Stefan Kießling zum 0:1 einköpfte. Vier weitere Treffer sollten für den Stürmer folgen, der damit einen optimalen Saisonstart hatte. Obwohl sich die Waldalgesheimer gut präsentierten und bis zuletzt tollen Einsatz zeigten, waren sie bei den Angriffen des Bundesligisten meist überfordert. Der Sieg von Bayer 04 hätte durchaus noch höher ausfallen können. Zur einer echten eigenen Torchance reichte es für die Alemannia nicht. Trotzdem war es für die Spieler ein unvergessliches Erlebnis, dass sie nicht so schnell vergessen werden. Die Leverkusener richten ihre Blicke dagegen schon nach Kopenhagen, wo am Dienstag die Champions League-Qualifikation ansteht. Da werden sie sicherlich mehr gefordert sein. Für heute verabschieden wir uns. Bis zum nächsten Mal!

Jonas Erbach hat tatsächlich noch die Chance auf den Ehrentreffer. Bei einer Konterchance ist er auf dem Weg Richtung Strafraum, muss dann aber von Donati arg bedrängt vorzeitig abschließen. Der Schuss geht klar am Tor vorbei. Aber das war dann nochmal ein versöhnlicher Abschluss für den Außenseiter.

Ein wenig kritisieren könnte man bei Leverkusen die Ausführung der Ecken. Ingesamt zwölf Stück hatten sie bisher. Aber wirklich gefährlich wurde es nie.

Tooor für Bayer Leverkusen, 0:6 durch Heung-Min Son
Son beweist, dass auch andere Leverkusener außer Kießling Tore schießen können. Boenisch läuft links an der Grundlinie hoch in den Strafraum und flankt zum im Rückraum wartenden Son. Der Koreaner nimmt den Ball volley aus der Luft und jagt ihn unhaltbar in die lange Ecke.

Hakan Çalhanoğlu zieht aus der zweiten Reihe ab. Der stramme Schuss trifft aber nur das Außennetz.

Eine gute Viertelstunde vor Schluss sieht es nicht danach aus, als würde Waldalgesheim hier noch ein Ehrentreffer gelingen. Die Partie spielt sich weiterhin ausschließlich in der Hälfte des Verbandsligisten ab.

Bellarabi versucht den Ball aus 17 Metern halbrechter Position in die lange Ecke zu schlenzen. Aber Torwart Borschnek ist auf dem Posten und kann parieren.

Eine Pokalsensation wird es heute nicht geben. Aber die Zuschauer auf den Tribünen fühlen sich weiterhin gut unterhalten. Die 1.500 Gästefans feiern natürlich besonders den gerade ausgewechselten Stefan Kießling.

Tooor für Bayer Leverkusen, 0:5 durch Stefan Kießling
Stefan Kießling ist heute nicht zu stoppen. Zum ersten Mal in dieser zweiten Halbzeit ist die Alemannia-Abwehr nicht richtig sortiert und das wird von Bellarabi sofort ausgenutzt. Er legt im Strafraum ab für Kießling, der beweist, dass er auch mit dem linken Fuß treffen kann.

Gelbe Karte für Gonzalo Castro (Bayer Leverkusen)
Auch Castro sieht die Gelbe Karte. Mit seinem Bein hat er Weingärtner am Kopf getroffen, der eine kleine Platzwunde davon getragen hat.

Auch in der zweiten Hälfte spielt Leverkusen weiter munter nach vorne. Die Waldalgesheimer haben es nun aber immerhin geschafft länger ohne Gegentor zu bleiben als in der ersten Hälfte. Da fiel das erste Tor ja bereits nach 65 Sekunden.

Alemannia-Trainer André Weingärtner hat zur zweiten Halbzeit einen frischen Spieler gebracht. Die einzige Spitze Niklas Schneider wurde durch Patrick Walther ersetzt. Leverkusen ist in der gleichen Besetzung aus der Kabine zurückgekehrt.

Halbzeitfazit:
Bayer Leverkusen lässt in der ersten Pokalrunde gegen den Verbandsligisten Alemannia Waldalgesheim überhaupt nichts anbrennen und führt zur Pause mit 4:0. Mann des Spiels ist eindeutig Stefan Kießling, der alle vier Treffer erzielte. Die Waldalgesheimer waren noch gar nicht richtig auf dem Platz, als sie schon mit 0:1 hinten lagen. Danach hat sich das Team einigermaßen gut verkauft, auch wenn es bisher zu keiner Torchance gereicht hat. Wenn Leverkusen ernst macht, ist die Defensive des Außenseiters weitgehend machtlos. Die vier Gegentore sind also bestimmt noch nicht das Ende der Fahnenstange. Trotzdem gab es zur Halbzeit Applaus für die Pokaldebütanten.

Kurz vor der Halbzeit wagt sich Waldalgesheim nochmal nach vorne. Schneider flankt in die Mitte. Aber dort kommt kein Mitspieler an den Ball.

Tooor für Bayer Leverkusen, 0:4 durch Stefan Kießling
Kießling scheint einen neuen Rekord aufstellen zu wollen. Auch diesen Elfmeter lässt sich nicht nehmen und verwandelt sicher in die rechte untere Ecke. Vier Treffer in einer Halbzeit hat der Stürmer wohl auch nur selten geschossen.

Das hätte das 4:0 sein können. Aber Wendell jagt den Ball aus elf Metern deutlich über den Kasten. Die Spieler von Waldalgesheim sehnen bereits die Halbzeit herbei.

Jetzt musste auch Bernd Leno zum ersten Mal eingreifen. Ein Freistoß segelt in den Bayer-Strafraum und der Keeper faustet den Ball entschlossen aus der Gefahrenzone.

Auch die Bankspieler von Waldalgesheim dürfen Bekanntschaft mit Stefan Kießling machen. Nach einem Zweikampf an der Seitenlinie landet der Stürmer plötzlich auf der Ersatzbank des Gegners. Ernsthafte Folgen hat das für niemanden.

Tooor für Bayer Leverkusen, 0:2 durch Stefan Kießling
Aber jetzt ist der Ball wieder drin. Castro zieht einmal kurz das Tempo an, überlauft seinen Gegenspieler und bedient im Strafraum den in der Mitte lauernden Kießling. Der ehemalige Torschützenkönig der Bundesliga hat keine Probleme den Ball zu seinem zweiten Tor im Kasten unterzubringen.

Çalhanoğlu prüft den Keeper mit einem kniffligen Aufsetzer. Borschnek kann den Ball zunächst nicht festhalten. Aber es kann kein Leverkusener daraus Kapital schlagen.

Der Sechstligist wagt sich zum ersten Mal nach vorne und für einen kurzen Augenblick tut sich für Niklas Schneider tatsächlich eine Lücke auf. Aber der Stürmer schaltet zu spät und die Leverkusener können die Situation klären.

Die Werkself kombiniert sich mit vielen Pässen sehr schön durchs Mittelfeld. Aber die aus vielen Studenten bestehende Elf von Waldalgesheim hat den eigenen Strafraum jetzt schön zugestellt.

Der Außenseiter hat sich nun ein wenig gefunden und nimmt die Zweikämpfe an. Jeder Ballgewinn und jede gelungene Aktion wird von den Zuschauern bejubelt.

Das haben sich die Waldalgesheimer natürlich anders vorgestellt. Leverkusen hat die Fronten hier schnell geklärt. Die Spieler des Verbandsligisten müssen ihre Nervösität jetzt schnell ablegen.

Die Partie läuft. Schiedsrichter Benjamin Brand hat angepfiffen.

Das Stadion von Waldalgesheim war für die Anforderungen eines Pokalspiels zu klein. Aber mit dem Bruchwegstadion im nur etwa 40 Kilometer entfernten Mainz wurde schnell ein guter Ersatz gefunden. Etwa 8.000 Zuschauer sehen jetzt den Einlauf der beiden Mannschaften. Das ist doppelt so viel wie Waldalgersheim Einwohner hat.

Zur neuen Saison sind einige neue Gesichter im Kader von Bayer zu finden. Mit Hakan Çalhanoğlu, Josip Drmić und Karim Bellarabi kamen Spieler, die sich in der Bundesliga bereits einen Namen gemacht haben. Der Kroate Tin Jedvaj wurde vom AS Rom verpflichtet. Mit Sidney Sam hatte die Mannschaft allerdings auch einen namhaften Abgang zu verkraften. Nun muss sich zeigen, ob sich die neuen und alten Spieler bereits an das Konzept von Roger Schmidt gewöhnt haben. Waldalgesheim sollte dabei keine Hürde darstellen. Oder doch?

Im ganzen Pokaltrubel blieb der Ligaalltag für die Alemannia in der vergangenen Saison auf der Strecke. Mit nur 37 Punkten stieg die Mannschaft von Trainer André Weingärtner als Tabellenvorletzter aus der Oberliga ab und ist damit in diesem Jahr nur noch sechstklassig. Dort steht Waldalgesheim nach zwei Spieltagen aber bereits wieder an der Tabellenspitze und peilt den Aufstieg an. Die bisherigen Spiele bestritt man gegen die Spielvereinigung Ingelheim (2:0) und TDSV Mutterstadt (3:1). Und nun folgt also Bayer Leverkusen.

Ansgar Wolfgart ist für Euch am Ball.