10.04.2019 16:14 Uhr

Grindel legt internationale Ämter nieder

Zieht sich aus dem Fußball zurück: Reinhard Grindel
Zieht sich aus dem Fußball zurück: Reinhard Grindel

Acht Tage nach seinem Rücktritt als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes hat Reinhard Grindel auch seine Ämter beim Weltverband FIFA und der Europäischen Fußball-Union niedergelegt. Das teilte der 57-Jährige am Mittwoch mit. Grindel war UEFA-Vizepräsident und Mitglied im FIFA-Council.

"Ich habe heute in einem Brief an UEFA-Präsident Aleksander Ceferin meinen Rücktritt als UEFA-Vizepräsident und als Mitglied des FIFA-Rats erklärt", schrieb in Grindel, der seit April 2017 im FIFA-Council und im UEFA-Exekutivkomitee saß, in einer Erklärung.

Grindel hatte seinen Rücktritt vom Amt des DFB-Präsidenten in der vergangenen Woche mit der Annahme einer Luxusuhr von einem ukrainischen Funktionär begründet. Außerdem hatten Berichte über ein vermeintlich verschleiertes Zusatzeinkommen beim DFB in Höhe von 78.000 Euro den Druck auf den ehemaligen DFB-Schatzmeister stark erhöht. Bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft läuft eine Verdachtsprüfung, allerdings nicht wegen der Uhr.

Grindel will "den Weg zu mehr Transparenz und Good Governance nicht belasten"

"Die öffentliche Berichterstattung hat jedes Maß verloren. Durch die verspätete Meldung der Annahme eines Geschenks habe ich Spekulationen entfacht, gegen Regeln der Good Governance verstoßen zu haben", schrieb Grindel: "Ich stelle aber mit allem Nachdruck fest, dass ich wegen dieses Geschenks in keinerlei Interessenskonflikt geraten bin und jede Entscheidung so getroffen habe, wie ich dieses auch ohne Geschenk getan hätte."

Laut Grindel gab es "keinerlei Unrechtsvereinbarung und keinerlei Beeinflussung" mit Blick auf seine Person. "Es war eine unerklärliche Arglosigkeit von mir, dieses Geschenk nicht sofort den zuständigen Compliance Beauftragten zu melden", erklärte Grindel: "Dafür übernehme ich die Verantwortung auf nationaler und internationaler Ebene. Es geht mir vor allem darum, den guten Ruf der UEFA zu schützen. Außerdem möchte ich den Weg der FIFA zu mehr Transparenz und Good Governance nicht belasten."