16.12.2019 06:22 Uhr

"Unglaublicher Abschluss" für LASK

LASK bewies gegen Sturm Graz Moral
LASK bewies gegen Sturm Graz Moral

Der LASK hat es zum Jahresabschluss verpasst, nach Punkten in der Bundesliga mit Tabellenführer Salzburg gleichzuziehen. Durch das packende Heim-3:3 gegen Sturm Graz am Sonntag überwintern die Linzer zwei Zähler hinter den "Bullen". Der Europa-League-Aufsteiger hat also einen famosen Herbst hinter sich. "Die Bilanz in dem halben Jahr ist unglaublich", sagte LASK-Trainer Valérien Ismaël.

Dass im 31. Saison-Pflichtspiel nicht der 14. Sieg in der 18. Ligapartie herausschaute, war leicht zu verschmerzen. Auch da die Athletiker drei Tage nach dem für den Gruppensieg entscheidenden 3:0-Heimsieg gegen Sporting in der Europa League nach einem frühen 0:3 in Pasching noch punkteten. "Kompliment an die Mannschaft, wie sie dann in der zweiten Halbzeit Sturm auseinandergepflückt und alles, was noch im Tank war, rausgehauen hat. Somit fühlt sich das heute wie ein Sieg an", resümierte der 44-jährige Franzose.

Der Vizemeister stellte einmal mehr seine Mentalität unter Beweis. "Wir waren natürlich etwas müde und die ersten Minuten vom Kopf her nicht hundertprozentig am Platz, haben dann aber absolut Charakter gezeigt", fasste Kapitän Gernot Trauner zusammen. Mit einem Unentschieden in die Pause zu gehen, bezeichnete er als okay. "Damit können wir leben, als Gesamtes war der Herbst überragend", unterstrich der Abwehrchef. Und Ismaël ergänzte: "Es war ein unglaublicher Abschluss eines unglaublichen Jahres."

Urlaub verlängert

Sein Team schaffte in der Europa League mit vier Siegen, einem Remis und einer Niederlage den Aufstieg. In der Liga gab es neben den 13 Siegen drei Remis und nur zwei Niederlagen (0:1 gegen WAC und 0:4 gegen Rapid), im ÖFB-Cup steht man im Viertelfinale. "Wir sind jetzt sehr müde und erschöpft und müssen uns erst einmal gut erholen", gab Ismaël Einblick. Aufgrund des starken Herbstes wurde der Teamurlaub bis auf den 13. Jänner ausgeweitet. "Dann werden wir uns sehr gut vorbereiten, denn 2020 warten weitere Highlights und da wollen wir wieder zugreifen", gab der LASK-Coach die Marschroute vor.

Sturm ist am 8. Februar gleich auch die erste Hürde im Neuen Jahr, neuerlich in Pasching im Kampf um den Cup-Halbfinaleinzug. Die Steirer dürfen sich gute Chancen ausrechnen, sind sie auswärts gegen den LASK doch vier Ligaspiele unbesiegt. "Wir sind vier Spiele ungeschlagen da, aber einen Sieg heute hätten wir auch noch gerne mitgenommen nach der bitteren Niederlage letzte Woche", meinte Sturm-Abwehrspieler Lukas Spendlhofer. Der 26-Jährige erweckte die Linzer mit einem Eigentor (38.). Danach trafen auch noch Markus Wostry (45.+2) und Joao Klauss (74./Elfmeter). Peter Michorl setzte einen Freistoß an die Latte (89.).

Sturm beendete das Spiel nach Ampelkarten von Juan Dominguez (61.) und Stefan Hierländer (86.) in doppelter Unterzahl. Auch deshalb waren die Grazer nicht gut auf Schiedsrichter Christopher Jäger zu sprechen. "Es war eine gewöhnlich starke Leistung des LASK und eine starke Leistung von meiner Mannschaft. Und es war auch eine starke Leistung von anderer Stelle, die ich nicht kommentieren möchte", lautete die Analyse von Sturm-Coach Nestor El Maestro. Laut Spendlhofer habe der Referee in einer "verrückten Partie" zu oft die Gelbe Karte gezückt.

Für Kreissl "war der Herbst okay"

Die Grazer überwintern punktgleich vor Hartberg als Fünfter. "Das Spiel spiegelt die Saison wieder, es hat gezeigt, dass wir Potenzial haben, aber wir haben wieder einmal den Sack nicht zumachen können", analysierte Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl. Richtig zufrieden war mit den 28 Punkten niemand. "Der Herbst war okay, nicht mehr und nicht weniger. Wir haben genug Anschauungsmaterial, was wir falsch gemacht haben", erläuterte Tormann Jörg Siebenhandl.

Dessen war sich auch Spendlhofer bewusst. "Wir wissen, dass wir im Herbst Höhen und Tiefen gehabt haben. Die Tiefen gilt es jetzt wegzubringen sonst kann es auch nach hinten noch gefährlich werden", sagte der Abwehrspieler. Vier Runden vor der Punkteteilung hat Sturm (28) sieben Punkte Vorsprung auf den Siebenten Austria. Nach vorne ist der Abstand geringer, der Dritte Rapid (32) und Vierte WAC (31) sind in Sichtweite.

apa