16.02.2020 22:02 Uhr

Rassismus-Eklat: Porto-Profi verlässt den Platz

Moussa Marega verließ den Platz
Moussa Marega verließ den Platz

Der Sieg von Bayer Leverkusens Europa-League-Gegner FC Porto bei Vitoria Guimarães ist von einem Eklat überschattet worden.

Wenige Minuten nach seinem Siegtor zum 2:1 (1:0) in der 60. Minute verließ Torschütze Moussa Marega das Spielfeld und reagierte damit offenbar auf rassistische Beleidigungen, wie die Zeitung "Diario de Noticias" berichtete.

Mitspieler und Profis von Gastgeber Guimarães versuchten, den Fußball-Nationalspieler aus Mali zu beruhigen und offenbar zum Weiterspielen zu bewegen, der aufgebrachte 28-Jährige war jedoch in minutenlangen, erregten Diskussionen nicht dazu zu bewegen.

Marega ließ sich auswechseln und streckte auf dem Weg in die Kabine mit Blick Richtung Tribüne beide Daumen nach unten. Sogar ein Sitz in seine Richtung sei zuvor geflogen, berichteten Medien. Für ihn kam in der 72. Minute Wilson Manafá auf das Feld.

Der in Frankreich geborene Marega schimpfte anschließend in einem wütenden Instagram-Post über die "Idioten, die ins Stadion kommen, um rassistische Parolen zu schreien", "bedankte" sich aber auch bei den Unparteiischen, "dass sie mich nicht verteidigt haben und mir eine Gelbe Karte gegeben haben, weil ich meine Hautfarbe verteidige".

Porto-Trainer Sergio Conceicao erklärte nach dem Spiel, Marega sei schon seit dem Aufwärmen beleidigt worden. "Wir sind völlig empört über das, was passiert ist. Wir sind eine Familie, unabhängig von Nationalität und Hautfarbe. Wir sind Menschen, wir verdienen Respekt", sagte der 45-Jährige.

Durch den Sieg verkürzte der FC Porto den Abstand zu Spitzenreiter und Rekordmeister Benfica Lissabon auf nur noch einen Punkt. Porto tritt am Donnerstag zum Hinspiel des Sechzehntelfinales in Leverkusen an.