28.02.2023 14:54 Uhr

Rätsel um Ronaldo: Weltfußballerwahl wirft Fragen auf

Cristiano Ronaldo spielt inzwischen in Saudi-Arabien
Cristiano Ronaldo spielt inzwischen in Saudi-Arabien

196 Länderspiele, 118 Tore und Europameister 2016: Kein anderer Star prägte die portugiesische Fußball-Nationalmannschaft so sehr wie Cristiano Ronaldo, der die Auswahl seit 2008 auch als Kapitän aufs Feld führt. Umso mehr Rätsel wirft auf, dass der 38-Jährige nun auf ein Privileg verzichtete, dass dieses Amt mit sich bringt.

Aufmerksamen Beobachtern offenbarte sich im Nachgang der FIFA-Weltfußballerwahl 2022 schnell, dass das Voting des Spielführers der portugieischen Auswahl nicht von Cristiano Ronaldo abgegeben wurde. Statt dem Namen des Superstars verzeichnen die FIFA-Dokumente als Portugal-Kapitän mit dem 40-jährigen Verteidiger Pepe zwar ebenfalls eine lebende Legende der Südeuropäer, mitnichten allerdings den etatmäßigen Spielführer.

Wie es dazu kam, ist nicht bekannt. Dass CR7 sein Amt nach der WM niedergelegt oder sogar aus der Auswahl zurückgetreten ist, wurde bisher nicht verkündet.

Am naheliegendsten ist wohl, dass Ronaldo bewusst darauf verzichtete, sich der für ihn durchaus brisanten Stimmabgabe zu stellen.


Mehr dazu: Weltfußballerwahl 2022: So stimmten die Stars


Während sein Dauerrivale Lionel Messi bei Paris Saint-Germain weiterhin auf allerhöchsten Niveau kickt und seine Karriere unlängst mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft krönte, verabschiedete sich CR7 Anfang des Jahres ins fußballerische Niemandsland Saudi-Arabien. Ein Wechsel, der dem Angreifer zwar eine Rekordsumme einbringen soll, der angesichts der Ansprüche des siebenmaligen Weltfußballers allerdings nicht weniger als ein Schlag ins Gesicht ist.

Zu allem Überfluss zeichnete sich im Vorfeld mehr als deutlich ab, dass Messi bei der Wahl 2022 Ronaldos Rekordmarke von sieben Weltfußball-Titeln einstellen würde. Ein Umstand, der dem als egozentrisch geltenden Kicker sicher aufstoßen dürfte. Zudem hätte man allerorts wohl mit Argusaugen auf das Voting Ronaldos geschaut. Hätte er seinen Erzrivalen nicht auf Rang eins gesetzt, wäre eine Missgunst-Debatte unvermeidlich gewesen.

Dass CR7 gar nicht gewählt hat, führt zwar auch zu Schlagzeilen, umschifft jedoch letztlich einige Klippen.

"Messi is the GOAT"

Wie groß der Raum für Kontroversen ist, untermauern nicht zuletzt die Reaktionen, die Ronaldos letzter Beitrag auf Instagram nach der Wahl erhielt. "Messi is the GOAT", "Viva Messi" oder "Wie fühlt es sich an, wenn der Beste der Geschichte den Award gewinnt, während du gegen einen Verein spielst, den niemand kennt", lauten die bissigen Kommentare der User.

Nur fürs Protokoll: Ronaldos "Stellvertreter" Pepe verzichtete in seiner Top 3 auf Messi. Der Routinier votete für Kylian Mbappé, Luka Modric und Karim Benzema.