Ex-BVB-Star will "Lügner" anzeigen

Thomas Meunier wechselte vor einigen Tagen von Trabzonspor zum OSC Lille. Doch der Transfer zieht jetzt eine mediale Schlammschlacht nach sich. Der Ex-BVB-Profi will nun rechtliche Schritte gegen die angeblichen "Lügner" einleiten.
Dass es bei einem Wechsel im Profi-Fußball auch mal knirschen kann, ist nichts Neues. Aber die gegenseitigen Vorwürfe, die sich Thomas Meunier und sein ehemaliger Arbeitgeber Trabzonspor gerade machen, sind schon ungewöhnlich. Immerhin widersprechen sich die meisten der Aussagen gar nicht so, wie es beide Seiten darstellen.
Was genau ist passiert? Meunier wechselte erst im Frühjahr vom BVB in die Türkei. In dem damals unterschriebenen Vertrag gab es eine Klausel, die dem Belgier einen Wechsel aus familiären Gründen ermöglichte.
Ex-BVB-Profi Meunier: "Möge Gott ihnen vergeben"
"Wir haben bei unserer Vereinbarung mit Meunier erklärt, dass wir es verstehen würden, wenn er aus familiären Gründen zu einem Verein wechselt, in dessen Nähe seine Familie lebt", so Trabzonspor-Präsident Ertugrul Dogan.
Laut dem türkischen Erstligisten habe Meunier den Vertrag fünf Minuten vor Ablauf der Frist für diese Klausel, also am 15. Juli um 23:55 Uhr, gekündigt. Nicht die feine englische Art, aber rechtlich legitim.
Die Variante des Belgiers zu dieser Geschichte ist dabei nicht widersprüchlich. So sei er erst um 21:30 Uhr des 15. Julis aus dem Urlaub zurückgekommen und hätte danach das Ausstiegsklausel-Dokument an Trabzonspor geschickt.
Auf "X" stellte der 32-Jährige klar: "Ich habe niemanden fünf Minuten vor dem Auslaufen der Ausstiegsklausel kontaktiert." Es sieht tatsächlich so aus, dass sich der Streit also um gut zwei Stunden plus oder minus dreht.
Meunier beschwerte sich über die "unangemessenen und beleidigenden Kommentare", die es in der Presse im Anschluss an Dogans Statement gegeben habe. Der Verteidiger überlegt nun, "rechtliche Schritte gegen die Lügner einzuleiten. Möge Gott ihnen vergeben."
Immerhin schließt er mit versöhnlichen Tönen ab: "Ich werde Trabzon und jede Person, die ich dort getroffen habe, immer respektieren und verehren." Nach gegenseitigem Respekt klingen die Vorwürfe von Meunier und Trabzonspor allerdings nicht.