20.08.2014 16:33 Uhr

Bayern: "Keine Angst vor irgendwas"

Philipp Lahm (r.) hat keine Angst vor irgendwas - auch nicht vor dem BVB?
Philipp Lahm (r.) hat keine Angst vor irgendwas - auch nicht vor dem BVB?

Vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg bestimmen Personaldiskussionen die Situation bei Bayern München. Der Rekordmeister gibt sich dennoch gelassen.

Schönreden wollte auch Weltmeister Philipp Lahm die angespannte Personalsituation bei Bayern München nicht. "Ausfälle sind nie positiv, gerade weil es wichtige Spieler sind", sagte der Kapitän vor dem anspruchsvollen Bundesliga-Auftakt am Freitag gegen den VfL Wolfsburg. Doch verunsichern lassen sich die Münchner vom Gerede über einen möglichen Stotterstart nicht. "Wir haben keine Angst vor irgendwas. Unsere Mannschaft kann sich immer noch sehen lassen", stellte Lahm klar.

Seit der Kreuzbandverletzung von Javi Martínez und der Gewissheit über den wochenlangen Ausfall von Bastian Schweinsteiger ist aber gerade im Mittelfeld und der Defensive ein gravierender Engpass entstanden. Der Verkauf von Toni Kroos an Real Madrid könnte sich unangenehm bemerkbar machen, da sich auch der Spanier Thiago (Innenbandanriss im Knie) noch einige Wochen im Aufbautraining befindet.

"Leute warten auf einen schlechten Start"

Dazu fehlen gegen die ambitionierten Wölfe der gesperrte Jérôme Boateng und Rafinha (Außenbandriss) sowie aller Voraussicht nach der angeschlagene Franck Ribéry. "Wir wissen, dass die Leute auf einen schlechten Start warten", sagte Lahm, und fügte betont gelassen an: "Aber das kenne ich schon seit zehn Jahren." Ähnlich sieht es Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge: "Wir sind nicht geneigt, hektisch oder nervös zu werden. Wir sind gut aufgestellt."

Dennoch haben die Schwierigkeiten zumindest Betriebsamkeit in der Chefetage ausgelöst. Weitere Einkäufe sind sehr wahrscheinlich. Während Lahm sich aber mit Transferempfehlungen zurückhält ("Nicht meine Aufgabe"), hat Kaiser Franz Beckenbauer schon einen ganz konkreten Vorschlag. Der Ehrenpräsident hält Sami Khedira, der bei Real Madrid offenbar auf das Abstellgleis geraten ist und im Supercup-Hinspiel gegen Stadrivale Atletico erneut nicht zum Kader gehörte, für die ideale Ergänzung und legte dem FC Bayern in der Sport Bild eine Verpflichtung ans Herz.

"Khedira passt in jede Mannschaft. Der würde da sogar sehr gut reinpassen. Diese Sechser-Position spielt er unglaublich stark. Entweder mit Schweinsteiger oder Lahm zusammen. Das wäre perfekt", sagte Beckenbauer. Lahm meinte nur: "Es steht außer Frage, dass er ein guter Spieler ist."

Zurück zur Viererkette? Unwahrscheinlich!

Zunächst aber muss Trainer Pep Guardiola improvisieren, dürfte in der Abwehr dennoch nicht zur Viererkette zurückkehren. Dante und der nach seinen zwei Kreuzbandrissen erstaunlich auffällige Holger Badstuber haben die besten Aussichten als Teil einer Dreierkette aufzulaufen. Für die dritte Position bieten sich einige Varianten an, denkbar sind Neuzugang Sebastian Rode oder Pierre-Emile Höjbjerg.

Lahm wird wohl im zentralen Mittelfeld agieren und vermittelt trotz des gerade knapp sechs Wochen zurückliegenden WM-Titels bereits wieder Erfolgsgier: "Wir haben es nicht gern, wenn andere vor uns stehen." Thomas Müller gibt sich ähnlich angriffsfreudig. "Ich weiß, dass wir vor nichts und niemandem zurückschrecken werden", sagte er der Sport Bild. Auch nicht vor hungrigen Wölfen.

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sid