03.12.2014 11:35 Uhr

Halbzeit in Liga 3: Vom Jäger zum Gejagten

Während in Liga eins und zwei der Titel des Herbstmeisters noch vakant ist, hat die Krone des Hinrundenprimus in der 3. Liga bereits einen Träger gefunden. Auch wenn dennoch ein paar Spieltage im sich neigenden Jahr zu absolvieren sind, nimmt weltfussball diesen Anlass, um eine Zwischenbilanz zu ziehen.

19 Spiele, zehn Siege, fünf Niederlagen, vier Remis, 34 Punkte – Platz eins! So lauten die harten Fakten, mit denen die Arminia aus Bielefeld die Halbzeitführung in Liga drei erobert hat. So weit, so gut – bereits ein flüchtiger Blick auf die Tabelle genügt jedoch, um zu offenbaren, dass auf dem Weg zurück in Liga zwei noch ein hartes Stück Arbeit zu absolvieren ist.

Der Vorsprung auf Rang drei beträgt gerade mal ein mickriges Pünktchen, auf Platz sechs ist es nur ein Dreier und selbst der Chemnitzer FC an Position elf rangiert nur sechs Punkte hinter dem Platz an der Sonne.

Der Erfolg des Flüchtigen

Apropos Chemnitz: Wie flüchtig der Ruhm des ersten Platzes sein kann, verdeutlicht das Beispiel des CFC. Neun Spieltage beendeten die Sachsen an der Spitze des Tableaus, sogar am 17. war man noch Vierter, und nun bleibt vorerst lediglich der Gruß aus dem Mittelmaß. Ein Schicksal, das man in Wiesbaden wohl nachvollziehen kann, wo der SVWW fünf Durchgänge ganz oben beendete und nun lediglich an siebter Stelle liegt.

Der Herbstmeister hat dabei übrigens nicht geringen Anteil an der extrem engen Tabellensituation. Nachdem die Stuttgarter Kickers am sechsten Spieltag die Führung eroberten, versenkte Arminia den neuen Spitzenreiter 4:2 und auch die Herrschaft der Dresdner nach Spieltag zwölf endete bereits einen Durchgang später 4:1 auf der Alm. Letztendlich selbst erstmals Platz eins erklommen, ging die Arminia ihrerseits mit 0:1 in Kiel baden.

Geballte Tradition an der Spitze

Neben den Bielefeldern mischen mit Cottbus (3.) und Dresden (5.) zwei weitere Zweitligaabsteiger mächtig im Aufstiegsrennen mit. Das zählt auch für die Adlerträger aus Münster, deren Atem die Erzrivalen aus Ostwestfalen momentan am heißesten im Nacken spüren, sowie die überraschend starken Zebras aus Duisburg auf Platz vier und den VfL Osnabrück an Position sechs. Nicht wenige Jahre Bundesliga und noch mehr Tradition des deutschen Fußballsports also, die sich in einer Art Ausscheidungsrennen um die Rückkehr in Liga zwei befinden.

Wenn man von der Bielefelder Sparrenburg auf die Tabelle guckt, wird man sich ein Lächeln trotz der großen Konkurrenz sicher nicht verkneifen können, ob man jedoch auch unterm Weihnachtsbaum Platz eins feiern darf, ist alles andere als sicher.

Die aktuelle Tabellensituation ist damit eigentlich breit genug getreten, ein kurioser Fakt am Rande soll dennoch nicht unerwähnt bleiben: Der Hallesche FC, aktuell 13. des Rankings, spaziert in der Heimtabelle mit der Roten Laterne durch die Gegend, holte auswärts jedoch die meisten Punkte aller 20 Teams. Stilecht natürlich mit einer Partie weniger als die direkten Verfolger.

Mehr dazu:
>> Die Hinrundentabelle der 3. Liga auf einen Blick

Marc Affeldt