18.04.2016 22:09 Uhr

In letzter Sekunde - Freiburg rettet Punkt

Nach seinem Treffer zum 2:2 in letzter Sekunde gibt es kein Entkommen mehr für Freiburgs Kempf (M.)
Nach seinem Treffer zum 2:2 in letzter Sekunde gibt es kein Entkommen mehr für Freiburgs Kempf (M.)

Tabellenführer SC Freiburg hat mit großer Moral in allerletzter Sekunde einen Punkt im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga eingefahren. Die Breisgauer kamen bei Eintracht Braunschweig nach einem 0:2-Rückstand in der Nachspielzeit doch noch zu einem 2:2 (0:0). Mit 63 Punkten hat das Team von Trainer Christian Streich, das nach dem Vereins-Rekord von zuvor acht Siegen in Folge wieder Punkte abgab, nun sieben Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Braunschweig (40) bleibt auf Rang zehn.

Torjäger Nils Petersen (70.) und Marc-Oliver Kempf (90.+4) sicherten dem SC mit Kopfballtoren zumindest einen Teilerfolg. Nach Kempfs Tor wurde das Spiel gar nicht mehr angepfiffen. Zuvor hatten sich die Braunschweiger mit einem Doppelschlag zu Beginn des zweiten Durchgangs für ihre Überlegenheit vor dem Seitenwechsel verdient. U20-Nationalspieler Gerrit Holtmann (54.), der von einen missglückten Rückpass von Marc Torrejon profitierte, und Ken Reichel (57.) trafen binnen drei Minuten.

Braunschweig zunächst druckvoller

In einer ereignisarmen ersten Hälfte machten die Gastgeber vor 19.810 Zuschauern von Beginn an den besseren Eindruck. Die daheim zuletzt neunmal unbesiegten Braunschweiger störten den Favoriten früh in seinen Angriffsbemühungen und zwangen ihn zu hohen Bällen. Die Freiburger hatten sogar Glück, dass Kapitän Nicolas Höfler einen Kopfball von Saulo Decarli kurz vor der Torlinie klärte (22.), kurz vor dem Pausenpfiff rettete Torwart Alexander Schwolow nach einem Distanzschuss von Ken Reichel (45.).

Nach dem Seitenwechsel wurden beide Mannschaften munterer und erspielten sich gute Tormöglichkeiten. Die ersten beiden Braunschweiger Treffer nach fünf Heimspielen ohne Tor gegen Freiburg gaben den Gastgebern zunächst Rückenwind, doch der Anschlusstreffer war der Startschuss für die Freiburger Schluss-Offensive, die durch Kempf belohnt wurde.

Streich gibt sich zufrieden - Lieberknecht hadert mit der Nachspielzeit

"Braunschweig war die insgesamt bessere Mannschaft, war einen Tick schneller, etwas griffiger und hochmotiviert. Dass meine Mannschaft nach dem Rückstand zurückkommt, ist eine Qualität der Mannschaft", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich im TV-Sender "Sky". Er versuchte, die schwache Leistung seines Teams zu entschuldigen: "Wir sind seit vielen, vielen Wochen in der Situation: Wir müssen, müssen, müssen."

Restlos bedient war sein Braunschweiger Kollege Torsten Lieberknecht über den späten Ausgleich: "Wir müssen mit den bitteren Punkt leben. Wir haben ein sensationelles Spiel abgeliefert gegen den Bundesliga-Absteiger trotz aller Umstellungen." Lieberknecht erregte sich unter anderem über die seiner Ansicht nach zu lange Nachspielzeit: "Wo waren die Momente, die drei Minuten Nachspielzeit rechtfertigen? Wo waren die?", schimpfte der 42-Jährige.